Lexikon der Ernährung: funktionelle Dyspepsie
funktionelle Dyspepsie, 1)Efunctional dyspepsia, Syn. für Reizmagen. 2)EToddler"s diarrh(o)ea, irritable colon syndrome, functional colonic disease, chronischer Durchfall ungeklärter Ätiologie mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 3.–4. Lebensjahr, gekennzeichnet durch den Wechsel zwischen normal geformten morgendlichen Stühlen und darauf folgenden mehrfachen wässrigen Stuhlentleerungen. Die f. D. entwickelt sich häufig im Anschluss an akute Gastroenteritiden, Hyperthermien und Antibiotikagaben. Betroffen sind besonders lebhafte, agile Kinder. Kalte Speisen und Flüssigkeiten sowie psychische Einflüsse haben auslösende Wirkungen.
Die Darmpassage der aufgenommenen Nahrung ist beschleunigt. Im Stuhl erscheinen gelegentlich unverdaute Nahrungsbestandteile. Die Störung der Wasserresorption, die im Schlaf nicht nachweisbar ist, steht in Zusammenhang mit einem erhöhten Tonus des unteren Colonsegments. Der Gehalt der Stühle an Fett, Stickstoff und Gallensäuren ist nicht wesentlich erhöht, das Gedeihen der Kinder nicht beeinträchtigt. Infolge der Wasserverluste besteht häufig ein abnormer Durst. Die Colonschleimhaut ist histopathologisch normal, Krankheitserreger sind im Stuhl nicht nachweisbar. Diätetische Maßnahmen sind wirkungslos. Ob eine erhöhte Produktion von Prostaglandinen oder Gallensäuren von ursächlicher Bedeutung ist, konnte bisher nicht schlüssig bewiesen werden.
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