Lexikon der Ernährung: Genusstraining
Genusstraining, Behandlungsmaßnahmen zur Steigerung der Genussfähigkeit. Sie haben den angemessenen Umgang mit positiv wahrgenommenen Verhaltens- und Erlebensweisen, angenehmen Ereignissen und positiven Ressourcen zum Ziel oder werden als Hilfsmittel eingesetzt, um ein anderes Therapieziel (z. B. im Rahmen der Therapie von Essstörungen oder Depressionen) zu erreichen. Ziel des G. ist es, die Aufmerksamkeit auf positive Gegebenheiten und Emotionen zu lenken und störende negative Gedanken oder Gefühle auszublenden. Hierzu gehört neben dem Einüben von basalen Verhaltensweisen im Umgang mit positiven Stimulanzien (Aufmerksamkeitsfokussierung auf positive Dinge, Differenzierungstraining von Sinnesfunktionen, stufenweiser Aufbau von genussvollem Erleben und Verhalten) auch die Vermittlung genussbejahender Lebensregeln. Genussvolles Erleben wird erst durch genussfördernde Kognitionen, hedonistische (auf Sinneslust ausgerichtete) Prinzipien ausleben zu dürfen und ein gewisses Maß an Selbstfürsorglichkeit für die eigene Gesundheit möglich. Ein G. kann verschiedene Ziele verfolgen (Tab.). Neben therapeutischen Überlegungen bezüglich der Indikation und der Ziele eines G. geht es bei dem Training jedoch auch darum, Genuss als einen Erlebens- und Handlungsbereich zu begreifen, der als spezifische menschliche Fähigkeit einen Wert an sich besitzt.
Genusstraining: Tab. Behandlungsziele.
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Veränderung negativer Kognitionen | |
Aufbau gesundheitsfördernder Verhaltensweisen | |
Verbesserung der Wahrnehmung von Körpergefühlen (Interozeptionsfähigkeit) | |
Aufbau von positiven Verstärkern | |
Ressourcenorientierung | |
Hilfe zur Bewältigung negativer Lebensereignisse | |
Entspannung |
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