Lexikon der Ernährung: glomeruläre Filtration
glomeruläre Filtration, Eglomerular filtration rate, die Bildung des Primärharns an den Glomeruli der Nierentubuli (Niere). Einflussfaktoren auf die Zusammensetzung des Ultrafiltrats sind vor allem die Porengröße der aus drei Schichten aufgebauten Glomerulusmembran und die Molekülgröße der Substanzen. Kleine Moleküle (z. B. Wasser, Natrium, Harnstoff, Kreatinin, Glucose) durchdringen zu 100 % die Membran, ab etwa 5.500 Da reduziert sich die Durchlässigkeit und größere Moleküle (v. a. Proteine) werden fast vollständig zurückgehalten.
Die g. F. eines erwachsenen Mannes entspricht ca. 125 ml / min (bei Frauen ca. 110 ml / min). Daraus resultiert eine tägliches Filtratvolumen von ungefähr 180 l, welches durch Rückresorption zur täglich ausgeschiedenen Harnmenge (1–1,5 l) reduziert wird (Diurese, Ausscheidung, Elimination). Die g. F. eines einzelnen Nierenkörperchens beträgt etwa 50 nl / min.
Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR), das Volumen des pro Zeiteinheit aus dem Plasma abfiltrierten Primärharns in den Nierenkörperchen (Glomeruli), kann über die Bestimmung der Clearanceraten von exogenen und endogenen Stoffen indirekt ermittelt werden (Clearance). Die genauste Angabe erhält man durch exogen (Dauerinfusion) zugeführtes Inulin, da die filtrierte Inulinrate der ausgeschiedenen Inulinmenge entspricht. Die Bestimmung der Kreatinin-Clearance ist zwar weniger genau, hat sich jedoch in der Praxis bewährt, da sie einfacher in der Durchführung ist (keine Infusion). Daneben finden verschiedene Formeln Verwendung, anhand derer sich die GFR abschätzen lässt, ohne dass eine 24-Stunden-Urinsammlung erforderlich ist.
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