Lexikon der Ernährung: HIV-Infektion
HIV-Infektion, EHIV infection, alle Stadien der Infektion mit HIV, nach Definition ist AIDS das Stadium 3 der HIV-Infektion, umgangssprachlich werden jedoch AIDS (= das Syndrom) und HIV-infiziert (= HIV-Antikörper nachweisbar) häufig synonym gehandhabt. Der Verlauf der H. ist ernährungstherapeutisch beeinflussbar, wobei am wichtigsten die Vermeidung von Gewichtsverlust / Unterernährung / Auszehrung und Mangelzuständen sind (Protein-Energie-Mangelsyndrom). Eine qualifizierte Ernährungsberatung kommt dieser Forderung entgegen.
Die im Zusammenhang mit der H. auftretende Multimorbidität und Anfälligkeit für Lebensmittelinfektionen (HIV-Enteropathie; Fettstoffwechselstörungen; Diarrhö, Cryptosporidiose, Toxoplasmose, Infektionen mit Candida albicans, Malignome) ist zu berücksichtigen (ggf. fettmodifizierte Ernährung, MCT-Fette; keine rohen / halbrohen Lebensmittel, Trinkwasser abkochen).
Häufig treten Appetitlosigkeit, Erbrechen und Schluckbeschwerden auf, die die Ausprägung eines Wasting-Syndroms begünstigen. Auf Lebensmittel-Intoleranzen ist zu achten (Lactose-Intoleranz ist häufig, Lactase-Mangel). Untergewicht soll durch eine hyperkalorische Ernährung (ggf. enterale / parenterale Ernährung) begegnet werden. Oxidativer Stress führt zu einer Steigerung der HIV-Replikation, dem kann mit einer ausreichenden Zufuhr von Antioxidanzien begegnet werden; Zink und Selen wirken ebenfalls günstig. H. in Schwangerschaft und Stillzeit: Stillhindernisse.
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