Lexikon der Ernährung: Hypocalcämie
Hypocalcämie, Ehypocalcaemia, eine Erniedrigung des Serumcalciumspiegels bei Erwachsenen unter 2 mmol / l, bei Säuglingen und Kleinkindern unter 1,8 mmol / l (Neugeborene) bzw. 2,2 mmol / l (Säuglinge und Kinder).
Mögliche Ursachen:Hypoparathyreodismus, Mangel an Calciferol, Malabsorption u. a. Entscheidend für das Auftreten klinischer Symptome bei Säuglingen und Kindern ist das Absinken der Konzentration des ionisierten Calciums unter 1,1 mmol / l. Der aktive Calciumtransport aus dem mütterlichen Kreislauf kann beim Feten zu einer funktionellen Unterdrückung der Nebenschilddrüsenfunktion führen, die sich beim Neugeborenen als H. mit Zeichen der Übererregbarkeit, Myoklonien (Zuckungen einzelner Muskeln), Zittern und tetanischen Krämpfen manifestiert (Neugeborenenkrämpfe). Hohe Phosphatkonzentrationen der Nahrung (Hyperphosphatämie) fördern die Entstehung der H. Die Therapie besteht in intravenöser Calciumzufuhr. Im Säuglings- und Kindesalter tritt die H. neben der Hypophosphatämie bei der Rachitis, insbesondere nach Beginn der Vitamin-D-Behandlung auf (rachitogene Tetanie). H. kommen auch bei chronischer Niereninsuffizienz, Mehlnährschäden und milchfreier Ernährung vor. Die Behandlung besteht in einer ausgewogenen Calcium-/Phosphatzufuhr (Stillen!) sowie in oraler oder intravenöser (Calciumgluconat) Gabe von Calcium.
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