Lexikon der Ernährung: Hyposensibilisierung
Hyposensibilisierung, Desensibilisierung, Ehyposensitization, der bisher einzige kausale Ansatz zur Therapie von IgE-vermittelten Allergien (Immunglobuline). Die Wirksamkeit ist bei der Insektengiftallergie und einer Reihe von Inhalationsallergien, z. B. gegen Pollen und Hausstaubmilben, belegt. Bei Lebensmittelallergien konnte die Wirksamkeit der H. hingegen in kontrollierten klinischen Studien bisher nicht gezeigt werden. Bei ca. 50 % der Patienten mit pollenassoziierter Nahrungsmittelallergie ergibt sich unter Birkenpollen-Immuntherapie eine Milderung der Lebensmittelsymptomatik.
Bei der H. wird das Immunsystem langsam an steigende Mengen des Allergens gewöhnt, das meist nach Adsorption an Aluminiumhydroxid subcutan injiziert wird. Man beobachtet im Verlauf der Therapie eine Veränderung der Reaktivität allergenspezifischer T-Helferzellen. Während bei Allergie Helferzellen vom Typ TH2 dominieren, entwickelt sich im Verlauf der Hyposensibilisierung eine verstärkte TH1-Antwort. Diese geht mit einer vermehrten Synthese allergenspezifischer IgG-Antikörper einher. Der Mechanismus der H. ist noch nicht vollständig geklärt. Bei Lebensmittelallergien gibt es Fallbeschreibungen über perorale Desensibilisierungen mit stark verdünnten Lebensmitteln, z. B. bei Milchallergie. Hierbei handelt es sich vermutlich nicht um eine echte Hyposensibilisierung, sondern um die Induktion immunologischer Toleranz.
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