Lexikon der Ernährung: Immunsystem
Immunsystem, Eimmune system, erst bei den Wirbeltieren (steigende Komplexität von niederen Wirbeltieren bis zu Primaten) auftretendes komplexes System, welches die Aufgabe hat, körperfremde Substanzen (Antigene) und anormale (z. B. maligne) Körperzellen unschädlich zu machen. Zu den Funktionskreisen des Immunsystems zählen das Knochenmark als Nachschubbasis für Immunzellen, zentrale oder primäre Immunorgane wie der Thymus (Differenzierung von T-Lymphocyten) sowie darmnahe Lymphorgane (Differenzierung von B-Lymphocyten), ausserdem periphäre oder sekundäre Immunorgane als „Stätten der Immunabwehr“ (Milz, Lymphknoten, Tonsillen, Appendix, Peyersche Plaques). Wesentliche Träger der spezifischen Immunität sind die B- und T-Zellen und deren Syntheseprodukte wie Antikörper und Interleukine. Für die unspezifischen Abwehrmechanismen sind vor allem Phagocyten, natürliche Killerzellen, sowie das Komplementsystem wichtig (Immunität).
Da mit der Nahrungsaufnahme nicht nur körperfremde Substanz sondern auch potenzielle Infektionserreger aufgenommen werden, ist ein intaktes I. für die menschliche Ernährung von großer Bedeutung. Bei immungeschwächten Patienten (z. B. HIV-Infektion) sind daher besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Nahrungsinhaltsstoffe wiederum können das I. positiv oder negativ beeinflussen (vgl. Immunonutrition).
Zahlreiche ernährungsabhängige und Krankheiten des Gastrointestinaltraktes werden in Zusammenhang mit einer gestörten Reaktion des Immunsystems gebracht.
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