Lexikon der Ernährung: Inselzelladenom
Inselzelladenom, Eislet cell adenoma, carcinomatös entartetes Insulinom. I. können isoliert oder im Zusammenhang mit einer multiplen endokrinen Neoplasie auftreten und sind relativ selten. Von den insulinproduzierenden Inselzelltumoren sind nur 10 % Carcinome. Bei Patienten mit I. ist die Hypoglycämie das Ergebnis einer gestörten Regulation der Insulinsekretion bei Nahrungskarenz oder körperlicher Belastung. Dabei sind die Insulinspiegel meist nicht stark erhöht. Bei großen nicht-insulinbildenden Tumoren, meist retroperitonealen oder intrathorakalen malignen mesenchymalen Tumoren, kann eine Nüchternhypoglycämie über lange Zeit das führende und erste Symptom sein. Durch eine teilweise oder vollständige Tumorentfernung wird auch die Hypoglycämie behandelt. Es kommt aber zum Rezidiv der Hypoglycämie, wenn der Tumor wieder auf eine große Masse anwächst.
Man kann zwei verschiedene Symptomenkomplexe unterscheiden: Schwitzen, Nervosität, Zittern, Blässe, Palpitationen und manchmal Heißhunger sind die sog. adrenergen Symptome. Sie werden auf einen erhöhten Sympathikotonus mit Adrenalinausschüttung zurückgeführt. Verwirrtheit, Verhaltensstörungen (die auch als Rauschzustand fehlinterpretiert werden können), Sehstörungen, Stupor, Koma und Anfälle sind Symptome vonseiten des ZNS. Beim hypoglycämischen Koma ist die Körpertemperatur oft erniedrigt. Bei einem akuten, jedoch nicht so ausgeprägten Abfall des Blutzuckerspiegels kommt es eher zu den adrenergen Symptomen als den cerebralen Manifestationen. Dennoch sind die Blutzuckerwerte, bei denen es zu dem einen oder dem anderen Symptomenkomplex kommt, bei individuellen Patienten sehr unterschiedlich.
Diagnose: Patienten mit insulinproduzierenden Pankreastumoren (Insulinom, Inselzellcarcinom) haben meist erhöhte Spiegel von Proinsulin und C-Peptid, mit denen der Insulinspiegel parallel geht.
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