Lexikon der Ernährung: Kochgewohnheiten
Kochgewohnheiten, Ecooking habbits, in Grundzügen gleichbleibende und zum Teil automatisierte Verhaltensweisen und Handlungen einer Person bei der Zubereitung einer warmen Mahlzeit. Sie entwickeln sich aufgrund grundsätzlicher Einstellungen zum Kochen und der Ernährung. In der deutschen Bevölkerung wird Selbstkochen aufgrund sensorischer (Geschmack) und ernährungsphysiologischer Kriterien überwiegend positiv bewertet, wobei der Zeit- und Arbeitsaufwand negativ beurteilt wird. In durchschnittlich 2/3 der Haushalte wird (fast) täglich gekocht. Frauen kochen häufiger als Männer, weiterhin steigt die Kochhäufigkeit mit zunehmendem Alter und der Haushaltsgröße. Auch der Zeitaufwand für das Kochen steigt mit zunehmendem Alter, was vermutlich auf einen höheren Einsatz von Fertigprodukten bei jüngeren Personen zurückzuführen ist. Basierend auf Einstellungen zum Kochen bzw. der Ernährung und K. können Kochtypen zusammengefasst werden. So bildeten sich bei einer Studie zu Einkaufs- und Kochgewohnheiten westdeutscher Hausfrauen (Infratest, 1973) die folgenden fünf Hausfrauentypen heraus:
1) die „durchschnittliche“ Hausfrau,
2) die „gleichgültig-uninteressierte“ Hausfrau,
3) die „sparsame“ Hausfrau,
4) die „genussfreudige“ Hausfrau und
5) die „gesundheitsorientierte“ Hausfrau.
Die Typen 1 und 2 waren am häufigsten vertreten, die Typen 3 und 4 spielten dagegen nur eine geringe Rolle. In einer 1997 durchgeführten Untersuchung (AMC-Akademie für Ernährungsberatung) wurden
1) „Kochpraktiker“,
2) „verhinderte“ Köche,
3) „Mitesser“,
4) „traditionelle Köche“ und
5) „Kochmuffel“ unterschieden,
wobei die Kochpraktiker am meisten vertreten waren. Sie zeichnen sich durch einen hohen Frauenanteil aus (76 %), wohnen überwiegend in Mehrpersonenhaushalten und verwenden mehr als 45 min täglich zum Kochen. Sie empfinden Kochen i. d. R. nicht als Belastung, beurteilen Fertigprodukte überwiegend nicht als hilfreiche Erfindung, sondern kochen lieber selbst (95 %).
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