Lexikon der Ernährung: L-Lysin
L-Lysin, 2, 6-Diaminocapronsäure, Lys, K, Elysine, proteinogene, unentbehrliche (essenzielle), ketogene Aminosäure mit positiv geladener polarer (basischer) Aminobutyl-Seitenkette (–(CH2)4-NH2), die 1889 von Drechsel aus Casein isoliert wurde.
L. ist Bestandteil des intrazellulären (994 ± 385 µmol / l icw, Mittelwert ± SD) und extrazellulären (195 ± 45 µmol / l Plasma) Pools an freien Aminosäuren im menschlichen Organismus. Aus Proteinen bzw. Peptiden im Darm freigesetztes L. wird aktiv mittels des Transportsystems für basische Aminosäuren (Ly-Transport) absorbiert (gestört bei lysinurischer Proteinintoleranz). Der Abbau von L. führt über Saccharopin und HMG-CoA zu Acetoacetat, wobei einige Reaktionsschritte mit dem Abbau des L-Tryptophans identisch sind. Mangelnde Aktivität des Enzyms Glutaryl-CoA-Dehydrogenase führt auch in Falle des Lysin-Abbaus zum Krankheitsbild der Glutaracidurie Typ I. Wie L-Threonin ist L. nicht an reversiblen Transaminierungen beteiligt.
L. kommt in unterschiedlichen Mengen in Nahrungsproteinen vor: Fleisch- und Milchproteine 7–9 %, Getreideproteine 2–4 %, Fischproteine 10–11 %. Die Qualität von Getreideproteinen kann durch die Zugabe von L. erhöht werden.
Beim bakteriellen Abbau von L-L. entsteht Cadaverin („Leichengift“).
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