Lexikon der Ernährung: Lipase-Inhibitoren
Lipase-Inhibitoren, Elipase inhibitors, therapeutisch eingesetzte Substanzen zur Gewichtsreduktion, die lokal im Dünndarm wirken und durch eine irreversible Hemmung der Lipasen die enzymatische Spaltung der Nahrungstriglyceride vermindern. Als Nebenwirkung kann es durch die verminderte Fettresorption zu einer Steatorrhö kommen, da Nahrungstriglyceride unphysiologischerweise in den Dickdarm gelangen. Um solch eine Steatorrhö zu vermeiden, sollten während der Therapie fettreiche Mahlzeiten gemieden werden. Lipase-Inhibitoren sollten während der Mahlzeit eingenommen werden, um den maximalen Effekt zu erzielen.
Die ca. 30%ige Reduktion der Triglyceridresorption durch die Hemmung der intestinalen Lipasen führt zur therapeutisch gewünschten Gewichtsreduktion. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Lipase-Inhibitor Orlistat (Tetrahydrolipstatin) unter dem Handelsnamen Xenical® zugelassen. Durch seine Triglycerid-ähnliche Struktur wird Orlistat vom aktiven Zentrum gastrointestinaler Lipasen erkannt, es folgt eine irreversible, kovalente Bindung an die Lipase, die zur dauerhaften Hemmung führt. Die Indikation für eine Therapie kann bei einem body mass index > 30 gegeben sein, wenn eine kalorienreduzierte Mischkost zusammen mit einer vermehrten körperlichen Aktivität nicht zu einer ausreichenden Gewichtsreduktion geführt haben.
In Studien konnte gezeigt werden, dass eine Therapie mit Orlistat über einen Zeitraum von zwei Jahren zu einer schnelleren Gewichtsreduktion und zur besseren Beibehaltung des reduzierten Gewichts führt (Gewichtsdifferenz zur Placebogruppe ca. 4 kg, vgl. Langzeiterfolge in der Adipositastherapie). Die Tagestherapiekosten betragen ca. DM 7,-.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.