Lexikon der Ernährung: Magen-Darm-Erkrankungen
Magen-Darm-Erkrankungen, Egastrointestinal diseases, Erkrankungen unterschiedlicher Ätiologie im Magen-Darm-Trakt, Details und spezielle Ernährungstherapien werden unter den jeweiligen Stichworten beschrieben. M. können wesentlich die Verdauung und den Mineralstoffhaushalt beeinflussen.
So kann bei Gastritis neben Fieber und Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen die Säure- und Pepsinsekretion im Magen vermindert sein, bis hin zur völligen Anacidität. Therapiert wird die Gastritis heute mit einer leichten Vollkost, die eine ausreichende Mineralstoff- und Vitaminversorgung gewährleistet. Hypdrogencarbonathaltiges Heilwasser mit hohem Calcium- und Natriumanteil wirkt sich entzündungshemmend auf die Magenschleimhäute aus und kann auch als prophylaktische diätetische Maßnahme eingesetzt werden.
Infolge einer chronischen Gastritis und erhöhter Säuresekretion im Magen kann ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) entstehen. Im Rahmen der diätetischen Ulcus-Therapie müssen alle säuremobilisierenden und schleimhautreizenden Nahrungsbestandteile vermieden werden (stark gewürzte, scharf gebratene Speisen, Kaffee, Alkohol, Citrusfrüchte, Süßigkeiten, stark Kohlensäure-haltige Getränke). Basisdiät ist eine leichte Vollkost. Zur Deckung des Mineralstoff- und Flüssigkeitsbedarfs empfiehlt sich kohlensäurearmes, mineralstoffreiches Heilwasser.
Auch Dünndarmerkrankungen (Enteritis, Crohn-Krankheit, Zöliakie etc.; Darmerkrankungen) gehen mit schweren Durchfällen und Erbrechen einher und führen zu starken Wasser- und Elektrolytverlusten. Die diätetische Behandlung besteht zunächst in der oralen Wasser- und Elektrolytsubstitution durch Gabe von Tee, Reis- oder Haferschleim mit Kochsalzzusatz, mineralstoffreiche, kohlensäurearme Mineralwässer. Durch Zugabe von Glucose zum Wasser kann der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust besser kompensiert werden.
Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Dickdarmerkrankung, die sich durch blutig-schleimige Durchfälle bis zu 20 mal pro Tag äußert. Die resultierenden Blut-, Mineralstoff- und Wasserverluste führen zu Anämien, Hypoproteinämie und Störungen des Elektrolytgleichgewichts.
Die in den westlichen Ländern häufige Obstipation beruht auf einer Funktionsstörung des Colons und ist häufig Folge der heutigen Ernährungsgewohnheiten, bei denen die natürliche laxierende Wirkung einer ballaststoff- und stärkereichen Kost fehlt. Dagegen werden häufig Laxanzien konsumiert, die bei längerem Gebrauch zu Elektrolytstörungen, v. a. Kaliummangel, führen können.
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