Lexikon der Ernährung: Magenverweildauer
Magenverweildauer, Zeitdauer, die eine Speise für die Passage des Magens benötigt. Sie liegt normalerweise bei 1–6 h, z. T. auch länger (Tab.). Die Verweildauer hängt im Wesentlichen ab von der
- Konsistenz / Struktur der Speisen: bei Flüssigkeiten ist die M. kürzer als bei sehr fester, wenig zerkleinerter Nahrung,
- Osmolarität: v. a. Monosaccharide insbes. Glucose erhöhen die M. durch Reizung der Osmorezeptoren des Duodenums,
- Nährstoffzusammensetzung: v. a. Fett und Kohlenhydrate erhöhen die M. durch Wirkung auf Osmo- und Chemorezeptoren, und
- Energiedichte: eine hohe Energiedichte erhöht die Magenverweildauer. Allerdings geht trotzdem bei hoher Energiedichte der Nahrung pro Zeiteinheit mehr Energie in den Dünndarm über als bei geringer Energiedichte.
Für isotonische Flüssigkeiten ist die M. besonders kurz (0,5–1 h).
Durchschnittliche Magenverweildauer verschiedener Speisen
Magenverweildauer [in Stunden] | Speisen (Beispiele) |
bis 1 | Getränke |
bis 2 | Milch, Reis, Weißbrot, Kartoffeln (gekocht) |
bis 3 | Rührei, Sahne, Mischbrot, einige Gemüse, Fisch (gekocht) |
bis 4 | Geflügel (gekocht), Vollkornbrot, viele Gemüse, Bratkartoffeln |
bis 5 | Fleischgerichte, Hülsenfrüchte, Fettfische |
bis 7 | sehr fette Speisen, wie Gans, fetter Schweinebraten, Ölsardinen, Aal |
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