Lexikon der Ernährung: Membranlipide
Membranlipide, Emembrane lipids, Lipide, die die Lipiddoppelschicht von Biomembranen bilden. M. können in struktureller Hinsicht auf verschiedene Weisen klassifiziert werden. Die gegenwärtige Klassifizierung (Abb.) teilt sie in Phospholipide, Glycolipide und Sterine ein.
Die Biosynthese der M. aus aktivierten Vorstufen (vgl. Cytidindiphosphocholin , Cytidindiphosphoglycerid [CDP-Glycerid], Cytidinphosphate) findet auf der cytosolischen Seite der Doppelmembran des endoplasmatischen Reticulums (ER) statt. Zum Aufbau der Doppelschicht wird ein Teil der M. mit Hilfe von Flippasen (Enzyme, die den Lipidaustausch zwischen den beiden Schichten der Doppelmembran katalysieren, vgl. Flip-Flop-Diffusion) auf die Lumenseite des ER transportiert.
M. werden zwischen verschiedenen Membrantypen in Form von Membranfragmenten übertragen. Beispielsweise werden Teilstücke des endoplasmatischen Reticulums, einem Ort aktiver Membranlipidsynthese, in Golgi-Zisternen inkorporiert, von welchen kleine Membranvesikel, die sekretorische Produkte enthalten, abgeschnürt werden. Diese Vesikel werden anschließend Bestandteile der Plasmamembran, wenn sie im Verlauf der Sekretion ihres Inhalts durch Exocytose mit dieser verschmelzen (Membran-Recycling). Vermutlich existieren für den Transport von M. zu anderen Zellorganellen ähnliche Prozesse.
Die verschiedenen M. sind vermutlich alle an der „kollektiven“ Funktion zur Aufrechterhaltung der Fluidität beteiligt, d. h. sie gewährleisten den Grad an Fluidität, der für das normale Funktionieren der Membran unter den gegebenen Umweltbedingungen notwendig ist. Diese Fluidität entspricht ungefähr der von Olivenöl bei Raumtemperatur. Die Kohlenwasserstoffketten von Phospho- und Glycolipiden spielen bei der Festlegung der Fluidität eine dominante Rolle, sie wird jedoch durch Größe und Ladung der polaren Kopfgruppen moduliert. Strukturlipide.
Aus der Biomembran freigesetzte M. sind Teil wichtiger Signalübertragungswege (Phospholipase).
Membranlipide: Klassifizierung. Membranlipide
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