Lexikon der Ernährung: metabolische Acidose
metabolische Acidose, Emetabolic acidosis, Absinken des Blut-pH-Wertes (pH < 7,37) als Folge einer stoffwechselbedingten (metabolischen) Störung. Die m. A. ist gekennzeichnet durch eine Zunahme der Wasserstoffionenkonzentration und eine Abnahme des Bicarbonatgehalts des Blutes (HCO3–< 20 mmol / l).
Ursachen: M. A. kann bei Diarrhö, durch eine exzessive Zufuhr von säurehaltigen Speisen (z. B. Rhabarber) oder Medikamenten (Acetylsalicylsäure), Laxanzienabusus (z. B. bei Bulimia nervosa) oder durch einen verstärkten Anfall von Säuren im Intermediärstoffwechsel hervorgerufen werden. Letzteres ist z. B. bei Diabetes mellitus (Ketoacidose) oder bei Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels der Fall (Lactacidose, vgl. Hungeracidose). Ferner kann eine m. A. bei Störungen der Nierenfunktion auftreten. Sowohl eine unzureichende Ausscheidung von Anionen (z. B. bei Pyelonephritis, Niereninsuffizienz) als auch tubuläre Kationenverluste können zu einem Abfall des Blut-pH-Wertes führen.
Symptome: Die m. A. äußert sich in einem erhöhten Kohlensäuregehalt des arteriellen Blutes (Hyperkapnie). Darauf reagiert der Körper mit einer verstärkten Atmung (Hyperventilation), um CO2 aus dem Blutkreislauf zu eliminieren. Charakteristisch bei der m. A. ist die so genannte Kussmaul-Atmung.
Erhöhte Kaliumwerte im Blut (Hyperkaliämie) können einerseits eine m. A. auslösen, da Kalium im Austausch mit Wasserstoff in die Zellen wandert, andereseits kommt es bei m. A. immer zur Hyperkaliämie, was zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen kann. Je nach Schweregrad der Erkrankung kommt es zum Schock bis hin zum Koma. Ein Blut-pH-Wert unter 6,8 ist tödlich.
Therapie: Sie richtet sich zunächst nach der auslösenden Grunderkrankung (Flüssigkeitszufuhr, gegebenenfalls Insulin etc.). Bei schwerer Acidose bzw. bei erhöhten Calciumspiegeln kann ein Teil der m. A. durch die Zufuhr von Natriumbicarbonat ausgeglichen werden.
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