Lexikon der Ernährung: Milchalkali-Syndrom
Milchalkali-Syndrom, Milch-Alkali-Hypercalciämie, Burnett-Syndrom, Emilk-alkali syndrome, milk drinker's syndrome, metabolische Alkalose mit Hypercalciämie, Hypocalciurie, Verkalkungen des Bindegewebes und Niereninsuffizienz infolge übermäßiger Zufuhr von Alkalien (Natriumhydrogencarbonat, Calciumcarbonat) und Milch. Die intestinale Absorption großer Calcium-Mengen bleibt symptomlos, wenn Calcium durch eine vermehrte renale Ausscheidung eliminiert wird. Eine Hemmung der Calciumausscheidung durch Hypercalciämie, metabolische Alkalose und Polyurie und die damit verbundene Verringerung des Extrazellulärvolumens (EZV) führen zum Rückgang der glomerulären Filtration und einer weiteren Verminderung der Calcium-Ausscheidung. Die supprimierte Parathormonsekretion (Hypercalciämie!) und das verringerte EZV erhöhen ihrerseits die Rückresorption von Bicarbonat in der Niere, wodurch eine Alkalose begünstigt wird. Die klinischen Symptome sind überwiegend durch die Hypercalciämie bedingt. Es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Polyurie und Polydipsie (krankhaft gesteigertes Durstgefühl mit überhöhter Flüssigkeitsaufnahme). Häufig konsultieren die Patienten erst bei Niereninsuffizienz (Kalkablagerungen in den Nierentubuli) und Bindegewebsverkalkungen einen Arzt. Früher trat das M. häufig im Rahmen von Ulcusdiäten auf (Sippy-Diät). Die Krankheitssymptome sind mit Ausnahme einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz nach Therapieumstellung rückbildungsfähig. Kochsalzinfusionen steigern die Calcium- und Bicarbonat-Ausscheidung.
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