Lexikon der Ernährung: MKS-Virus
MKS-Virus, Abk. für Maul- und Klauenseuche-Virus, EFMDV, foot-and-mouth disease virus, sehr widerstandsfähiges RNA-Virus aus der Gattung der Aphthoviren und Erreger der meldepflichtigen, akuten Infektionskrankheit Maul- und Klauenseuche von Klauentieren, selten von Menschen (v. a. Melker). Die Übertragung erfolgt durch Kontaktinfektion, und zwar über verseuchtes Futter oder Milch (Lebensmittelinfektion). Nach einer Inkubationszeit von 2–18 Tagen treten entzündliche Hautausschläge an der Maulschleimhaut, Zwischenklauen- und Euterhaut bzw. beim Menschen an Fingerspitzen und in Hautfalten auf. Hinzu kommen Fieber und Herzmuskelentzündung. Der Verzehr von Fleisch erkrankter Tiere gilt als unbedenklich.
Die Vorgehensweise zur Bekämpfung der MKS, gegen deren Virenstämme es Impfstoffe gibt – Impfung als Alternative zur Tötung großer Viehbestände, war aktuell beim 2001 in Großbritannien ausgebrochenen und auch auf das europäische Festland übergesprungenen Seuchenzug Gegenstand heftigster Kontroversen zwischen den EG-Agrarbehörden und nationalen Landwirtschaftsverbänden. Neben Überlegungen zur Taktik der Tierseuchenbekämpfung spielte dabei auch eine Rolle, dass in einer Reihe für Europa wichtiger Fleischexportländer Einfuhrverbote für Fleisch aus von MKS betroffenen Ländern bestehen.
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