Lexikon der Ernährung: MONICA-Studien
MONICA-Studien, Kurzbezeichnung für WHO MONICA Projekt, von Emonitoring of trends and determinants of cardiovascular disease, Projekt der WHO, welches zu Beginn der 80iger Jahre initiiert wurde, mit dem Hauptziel, Veränderungen in Morbidität und Mortalität von kardiovaskulären Erkrankungen zu analysieren und in Beziehung zu Veränderungen des Risikofaktorenprofils bzw. in der medizinischen Versorgung zu setzen. Es wird in ca. 40 Zentren in 26 verschiedenen Ländern in Asien, Australien, Europa, Neuseeland und Nordamerika durchgeführt. Dazu wurden über einen zehnjährigen Zeitraum die Inzidenz, Letalität und Mortalität an cardiovasculären Erkrankungen in definierten Populationen erfasst. Im selben Zeitraum werden mehrmals das cardiovasculäre Risikofaktorenprofil und weitere Variablen erhoben sowie Daten zur medizinischen Versorgung im Studiengebiet (für Deutschland wurde als Studienregion die Region Augsburg ausgewählt). Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen notwendige Maßnahmen für Prävention und Therapie cardiovasculärer Erkrankungen abgeleitet werden. Inzwischen ist die Datenerhebungsphase abgeschlossen, und es liegt bereits eine Reihe von Publikationen mit Studienergebnissen vor.
Erhoben wurden u. a. Blutdruck, Eigen- und Familienanamnese, Medikamenteneinnahme, Rauchen, körperliche Aktivität, Verzehrsgewohnheiten, EKG. Im Zeitraum von 1983–1992 erwies sich dabei die Zahl der tödlichen und nicht tödlich verlaufenden Herzattacken in den meisten Ländern als rückläufig. Einen leichten Anstieg konnte man in einigen Ländern Zentral- und Osteuropas sowie in Teilen Asiens beobachten. Die Daten der M. bestätigen erneut, dass Männer rund viermal so häufig an Erkrankungen der Herzkranzgefäße leiden wie Frauen. Die Studie belegt zudem, dass die Abnahme der Todesfälle bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur zu geringem Teil auf eine verbesserte medizinische Versorgung zurückgeht. Die Frage, ob Veränderungen in Medikamentengebrauch, Ernährung oder körperlicher Aktivität diesen Rückgang verursachen, kann die Studie nicht beantworten. Internet-Adressen und Kontakte.
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