Lexikon der Ernährung: Nachtschattengewächse
Nachtschattengewächse, bot. Solanaceae, Esolanaceae, aus ca. 2.300 Arten bestehende, in gemäßigten Breiten und den Tropen (v. a. Mittel- und Südamerika) verbreitete Pflanzenfamilie, zu der die ernährungsphysiologisch und wirtschaftlich wichtige Kartoffel sowie Tomate, Paprika und Aubergine zählen.
Typisch für N. ist ihr Gehalt an Alkaloiden mit ausgeprägter pharmakologischer Wirkung, v. a. Tropan-Alkaloide (z. B. Atropin der Tollkirsche), Pyridinalkaloide (z. B. Nicotin in Tabak) und Steroidalkaloide (z. B. Solanin in Kartoffeln). Die Nahrungspflanzen aus der Familie der N. sind allerdings i.d.R. ungefährlich, weil die Alkaloide entweder nur in geringer Menge aufgenommen werden, durch die Zubereitung (Erhitzen) des Lebensmittels zerstört werden oder nur alkaloidarme Pflanzenteile verwendet werden. Nach dem Verzehr von grünen Tomaten, grünen Kartoffeln und Kartoffelkeimen kann es jedoch zu Vergiftungserscheinungen kommen (Solanin).
In der makrobiotischen Ernährung sind die Knollen / Früchte der N. verboten; die Anthroposophie beurteilt sie kritisch. Kartoffeln sollen das verstandesmäßige Denken fördern zulasten der Kreativität (Rudolf Steiner). In der anthroposophischen Ernährung wird die Kartoffel deshalb weitgehend durch Getreideprodukte ersetzt. Auch Tomaten werden nur bedingt empfohlen.
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