Lexikon der Ernährung: Nährstoffmangel
Nährstoffmangel, Nährstoffdefizit, Enutrient deficiency, längerfristige Unterschreitung des Bedarfs an einem oder mehreren Nährstoffen. Für jeden Nährstoff besteht ein bestimmter Bedarf, der dem Organismus täglich zugeführt werden sollte. Dieser Bedarf ist teilweise wissenschaftlich bewiesen, teilweise beruht er auf Erfahrungswerten und wird als Richtwert für die Nährstoffzufuhr empfohlen (Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr). Bei einigen Nährstoffen existieren nur Schätzwerte über die wünschenswerte Zufuhrmenge. Wird über längere Zeit diese Zufuhrmenge unterschritten, ist mit dem Eintritt unspezifischer und später auch spezifischer Mangelerscheinungen zu rechnen, da der Mangel zu metabolischen Veränderungen führt. Dabei kommt es zuerst zum Entleeren der köpereigenen Speicher. Liegt ein Vitamin im Mangel vor, so spricht man von einer Avitaminose bzw. einer Vitaminmangelkrankheit. Allgemeiner Protein- und Energiemangel führt zur Unterernährung und in schweren Fällen zum Krankheitsbild der Protein-Energie-Mangelsyndrome. Mikronährstoffmängel aufgrund unzureichender Aufnahme von Mengen- oder Spurenelementen führen zu den einzelnen Formen der Mangelernährung. N. kann seine Ursache in allgemeinem Nahrungsmangel (z. B. in Entwicklungsländern, Welternährunglage) haben, aber auch durch einseitige Fehlernährung entstehen, wenn z. B. unsachgemäße Kostformen aufgrund von Nahrungstabus oder dem Wunsch nach schneller Gewichtsreduktion gewählt werden, oder besondere physiologische Situationen (Schwangerschaft, konsumierende Erkrankungen) bei der Ernährung nicht berücksichtigt werden.
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