Lexikon der Ernährung: Natriummangel
Natriummangel, Esodium deficiency, Unterversorgung des Körpers mit Natrium. Da die Nieren in der Lage sind, die Natriumausscheidung bis auf Null einzuschränken, tritt N. in der Regel nicht durch eine defizitäre Natriumzufuhr auf, sondern durch abnorme Natriumverluste:
1) Exzessives Schwitzen (bis zu 15 l pro Tag). Obwohl der Schweiß hypoton ist, können bei einer Natriumkonzentration von 50 mmol / l erhebliche Verluste auftreten. Unter normalen Bedingungen betragen Verluste über den Schweiß etwa 20–80 mmol / d.
2) Verlust von Intestinalflüssigkeit. Pro Tag werden beim Gesunden 10 l Intestinalflüssigkeit reabsorbiert. Bei Diarrhöen ist die Absorption vermindert und häufig die Sekretion erhöht. Da die Intestinalflüssigkeit isoton ist, treten erhebliche Natrium- und Wasserverluste auf (z. B. bei Cholera bis zu 18 l/ d).
3) Andere Erkrankungen. Bei verschiedenen Erkrankungen treten hohe Verluste über die Niere auf: Bei der Addison-Krankheit (primäre Nebennierenrindeninsuffizienz) ist die Aldosteronproduktion eingeschränkt und damit die natriumkonservierende Funktion der Niere. Auch die Einnahme von Diuretika oder eine osmotische Diurese infolge Ketoacidose können zum N. führen.
Zustände mit N. aus renaler oder extrarenaler Ursache werden zusammenfassend als Natrium-Verlust-Syndrom bezeichnet. Da gleichzeitig mit dem N. Wasser dem Körper verloren geht, treten klinische Zeichen einer Dehydratation auf, bis hin zum Dehydratationsschock. Zur Therapie werden isotone Kochsalzlösungen zum Ausgleich des N. und Wasserdefizits appliziert.
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