Lexikon der Ernährung: Neugeborenen-Ernährung
Neugeborenen-Ernährung , Efeeding of the newborn, Ernährung des Kindes in der Neonatalperiode. Die natürliche Ernährungsform für Neugeborene ist das Stillen. Das „Einschießen“ der Milch wird durch Anlegen des Neugeborenen an die mütterliche Brust unmittelbar nach der Geburt gefördert. Mit der Erstmilch, dem Kolostrum, nimmt das Neugeborene wertvolle, gegen Infektionserreger gerichtete Schutzstoffe (v. a. sekretorisches Immunglobulin A) auf. Mit dem häufigen Anlegen an die mütterliche Brust oder bei entsprechenden Zeichen des Hungers seitens des Neugeborenen (Füttern nach Bedarf, ad libidum – Eself demand feeding) steigt die durch Nachwiegen ermittelte Trinkmenge kontinuierlich um 70–80 ml pro Tag an. Sie erreicht zwischen dem 9. und 10. Lebenstag ein bedarfsdeckendes Volumen, das einem Sechstel bis einem Fünftel des kindlichen Körpergewichts entspricht. Ein gesundes Neugeborenes benötigt in dieser Phase keinerlei zusätzliche Nahrung. Eine Zufütterung würde die Ingangsetzung des Stillvorgangs negativ beeinflussen und möglicherweise allergische Reaktionen auf Fremdproteine initiieren.
Bei künstlicher Ernährung des Neugeborenen werden industriell hergestellte Säuglingsanfangsnahrungen mit der Kennzeichnung „Pre“ oder „1“ verwendet. Die Nahrungsmenge wird täglich analog zu den Steigerungsraten des gestillten Neugeborenen erhöht und erreicht nach Ende der Neugeborenenperiode bedarfsdeckende Werte. Die Nahrungszufuhr kann ad libidum oder über sechs bis fünf Mahlzeiten am Tag verteilt erfolgen. Für kranke Neugeborene und Frühgeborene muss der Nahrungsaufbau an die verminderte Toleranz angepasst werden. Frühgeborenenernährung.
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