Lexikon der Ernährung: ökologischer Landbau
ökologischer Landbau, biologische Landwirtschaft, alternativer Landbau, Eorganic farming, alternative farming methods, Landwirtschaft, die sich durch hohe Gesundheits-, Umwelt- und Sozialverträglichkeit auszeichnet. In der EU sind die Mindeststandards für Pflanzenbau und Tierhaltung einschließlich Futtermittel in der Verordnung EWG Nr. 2092/91 festgeschrieben (Bio-Verordnung); in der Schweiz gilt das Biogesetz. Eine 1999 verabschiedete Richtlinie des Codex Alimentarius (Codex-Alimentarius-Komission) regelt weltweit die Anforderungen an den ö. L. Die Vorschriften der EU beinhalten u.a.:
weitgehenden Verzicht auf chemisch-synthetisierte Dünge-, Bodenbearbeitungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel,Tierhaltung und Pflanzenbau als integrierte Bestandteile des Betriebes,Auslauf für Tiere bei begrenzter Tierzahl (Überweidung vermeiden),Bevorzugung einheimischer, widerstandsfähiger Tierrassen,Futtermittel aus ökologischem, bevorzugt eigenem Anbau, Jungsäuger: Muttermilch; Mastgeflügel: mind. 65 % Getreide, Bienen: falls erforderlich, eigener Honig,keine präventive Verabreichung von Tierarzneimitteln, Wachstumsförderern, Hormonen; Tierarzneimittel nur bei akuten Erkrankungenkein Einsatz genetisch veränderter Organismen, Ausnahmen: Saatgut für eine Übergangszeit.Zum Jahresende 2000 wurden in Deutschland knapp 3 % der landwirtschaftlichen Betriebe ökologisch geführt auf 3,2 % der Fläche (die statistischen Zahlen varrieren, je nach berücksichtigter kleinster Betriebsgröße). Die Tendenz ist steigend (vgl. Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau; International Federation of Organic Agriculture Movements [IFOAM]).
In Österreich und in der Schweiz ist der Anteil ökologisch wirtschaftender Betriebe höher. Weltweit wird der Umsatz mit biologisch erzeugten Lebensmitteln für das Jahr 2000 auf 20 Mrd. US-$ geschätzt (= < 2 % des Lebensmittelmarktes).
Lebensmittel aus ö. L. (biologisch erzeugte Lebensmittel, Naturkost) werden besonders auch bei alternativen Ernährungsformen z. B. der Vollwertkost und für die Vollwert-Ernährung bevorzugt.
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