Lexikon der Ernährung: Osmose
Osmose, Eosmosis, von gr. osmos, schieben, stoßen, Bezeichnung für die Diffusionsprozesse (Diffusion) in durch natürliche oder technische Membranen getrennten Gasen oder Flüssigkeiten (Abb.). Da in physiologischen Systemen i .d. R. praktisch semipermeable Membranen (Biomembran) die Kompartimente trennen (die Moleküle des gelösten Stoffes können aufgrund ihres größeren Teilchendurchmessers nicht durch die Membran diffundieren), äußert sich O. hier im Zustrom des Lösungsmittels in das Kompartiment mit der höheren Konzentration gelöster (= osmotisch wirksamer) Teilchen und dauert an, bis ein Gleichgewicht zwischen dem äußeren (z. B. hydrostatischen, Druck der elastischen Gefäßwand bzw. des umgebenden Gewebes) und dem osmotischen Druck der Lösungen erreicht ist (s. a. Druck).
Die unterschiedliche Osmolarität von Lösungen ist für den Stofftransport und die Druckverhältnisse im Körper von großer Bedeutung und unterliegt einer komplexen Osmoregulation (Wasserhaushalt; gestört z. B. bei osmotischer Diarrhö, Cholera).
Das Phänomen der O. wird beim Konservieren von Lebensmitteln durch Salzen, Pökeln oder Zuckern genutzt. Die höhere Osmolarität dieser gelösten Substanzen entzieht den Lebensmitteln und Mikroorganismen das Wasser. Die umgekehrte Osmose oder Umkehrosmose nutzt man z. B. bei der Konzentrierung von Fruchtsäften oder der Entsalzung von Meerwasser.
Osmose: Versuchsaufbau (Pfeffersche Zelle) zur Veranschaulichung des osmotischen Drucks. Zwei Kompartimente sind durch eine semipermeable Membran (M) getrennt, durch deren Poren nur das Lösungsmittel, nicht die gelösten Teilchen diffundieren können. Durch einen Zustrom des Lösungsmittels in das linke, stärker konzentrierte Kompartiment steigt dessen Flüssigkeitsspiegel so lange (Pfeil mit Stern), bis der osmotische Druck des Kompartiments dem atmosphörischen Außendruck (P) entspricht. Osmose
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