Lexikon der Ernährung: Pestizide
Pestizide, Epesticides, aus dem englischen Sprachgebrauch übernommene Bezeichnung für chemische Schädlingsbekämpfungsmittel. Dabei handelt es sich um Zubereitungen, die entweder Pflanzenschutzmittel sind oder dazu dienen, Schädlinge, Schadorganismen oder lästige Organismen unschädlich zu machen, zu vernichten oder einem Befall vorzubeugen. P. schließen damit auch Mittel gegen Vorratsschädlinge (Ratten, Mäuse, Käfer, Motten), gegen Hygieneschädlinge (Fliegen, Mücken, Schaben, Wanzen, Flöhe), die Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen können sowie Substanzen zum Schutz von verarbeitetem Holz und anderen Materialien ein. Im einzelnen werden nach den Zielorganismen unterschieden: Insektizide (gegen Insekten), Akarizide (gegen Milben), Algizide (gegen Algen), Bakterizide (gegen Bakterien), Larvizide (gegen Larven), Nematizide (gegen Würmer), Molluskizide (gegen Schnecken), Ovizide (zur Bekämpfung der Eistadien von Schadorganismen), Fungizide (zur Wachstumsunterdrückung von Pilzen) und Rodentizide (zur Abtötung von Nagetieren).
In der konventionellen Landwirtschaft werden P. bereits bei der Saatgutbehandlung (Fungizide, Insektizide) eingesetzt. Zur Bodenbehandlung werden insektizide, nematizide und ev. fungizide Wirkstoffe eingebracht. Während der Vegatationszeit erfolgt die Pflanzenbehandlung mit dem Ziel, Pilz-, Insekten- oder Nematizidenbefall vorzubeugen bzw. einzuschränken. Während der Lagerung des Erntegutes kommen v. a. Insektizide, Fungizide und Rodentizide zum Einsatz.
P. sind toxisch wirkende Substanzen, die möglichst spezifisch auf bestimmte Organismen und möglichst wenig auf alle anderen, insbesondere Wirbeltiere und den Menschen wirken sollen. Ihre Anwendung kann zu Pestizidrückständen in Futter- und Lebensmitteln führen. Bioakkumulation.
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