Lexikon der Ernährung: Pilzresistenz (von Nutzpflanzen)
Pilzresistenz (von Nutzpflanzen), Efungi resistance of crops, die Fähigkeit einer Nutzpflanze sich vor einem Pilzbefall zu schützen. Die Entwicklung pilzresistenter Nutzpflanzen mit Hilfe gentechnischer Methoden wird derzeit intensiv untersucht. Sie bietet außerdem die Möglichkeit zur Reduktion des Mycotoxingehaltes (Mycotoxine) pflanzlicher Produkte.
Nutzpflanzen besitzen natürliche Abwehrreaktionen gegen Pilze. Die Stärkung dieser Reaktionen ist Ziel der Gentechnik. In diesem Bereich liegen bislang vergleichsweise wenig Arbeiten vor. Beispielweise wurden zwei Gene (Barnase, Barstar) aus dem Bodenbakterium Bacillus amyloliquefaciens mit Hilfe der Gentechnik in Kartoffeln eingebaut. Beide Gene befähigen die Nutzpflanze dazu, einen Pilzbefall zu lokalisieren und rund um den Infektionsherd eine Schutzschicht aus abgestorbenen Zellen zu bilden, wodurch das Ausbreiten des Pilzes in der Pflanze verhindert oder zumindest erschwert wird. Pflanzen können auch durch Übertragung und Expression (Genexpression) der Gene für die Enzyme Chitinase und β-1,3-Glucanase, die die Zellwand von Pilzhyphen zerstören, vor dem Pilzbefall geschützt werden. Die Liste der in der Natur vorkommenden und charakterisierten pilzabwehrenden Substanzen (Ribosomen-inaktivierende Proteine, Proteaseinhibitoren, Membran-schädigende Proteine, Stilbene usw.) wird stetig größer. Damit stehen der Gentechnik immer neue Gene zur Transformation von Nutzpflanzen zur Verfügung. (Essay: Gentechnik und Lebensmittel).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.