Lexikon der Ernährung: Rachitisprophylaxe
Rachitisprophylaxe, Ericket prevention, Supplementierung von Vitamin D zur Prophylaxe von Rachitis. In Ländern mit geringer Sonneneinstrahlung reicht die endogene Synthese von Vitamin D aus seiner Vorstufe 7-Dehydrocholesterol nicht aus, um durch Vitamin-D-Mangel bedingte Veränderungen des Knochensystems zu verhindern (Kraniotabes, Thorax- und Wirbelsäulendeformierungen, plattrachitisches Becken, O- und X-Beine). Gesunde, reif geborene, gestillte und nicht-gestillte Säuglinge sollten ab Ende der 1. Lebenswoche bis zum Ende des 1. Lebensjahres und im Winter geborene Kinder auch während des 2. Winters eine Vitamin D-Substitution in Form einer Vitamin D-Tablette pro Tag mit einem Gehalt von 400–500 IE Vitamin D3 bekommen.
Säuglingsanfangsnahrungen sind mit 1–1,5 µg Vitamin D / 100 ml, Folgenahrungen mit 1,4–2,0 µg / 100 ml und Frühgeborenennahrungen mit 1,65–2,4 µl / 100 ml angereichert. Die Frauenmilch hat mit 0,006–0,25 µg / 100 ml eine vergleichsweise niedrige Vitamin-D-Konzentration. Die theoretisch zu erwartende höhere Inzidenz der Rachitis des gestillten Säuglings tritt wegen der höheren Bioverfügbarkeit des Calciums und des Phosphats in der Muttermilch nicht in Erscheinung. Antirachitisch wirken auch UV-Strahlen (Sonnenlicht, Höhensonne) und Vitamin-D-haltige Nahrungsmittel (Fische, Lebertran, Milch, Eier).
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