Lexikon der Ernährung: Radioisotope
Radioisotope, Radionuclide, Eradionuclids, radioisotopes, instabile bzw. metastabile Isotope natürlicher oder künstlicher Elemente des Periodensystems. R. unterliegen einer spontanen radioaktiven Umwandlung bzw. gehen unter Emission von Gammastrahlung in ihren Grundzustand über (Radioaktivität). Der Herkunft nach unterscheidet man natürliche und künstliche R. Die Erzeugung künstlicher R. erfolgt durch Aktivierung von stabilen Atomen oder durch Abtrennung und Aufarbeitung von Spaltprodukten, die bei der Kernspaltung entstehen. Anwendung finden R. v. a. in der Nuclearmedizin für diagnostische und therapeutische Zwecke sowie zur Strahlentherapie und zur Herstellung von Radiopharmaka.
Die Gesamtstrahlendosis und die Dosierung bestimmen die Auswirkungen auf den Körper (Radionuclidinkorporation). Da sich mit der Nahrung aufgenommene R. (bio-)chemisch / physiologisch wie die nicht radioaktiven Isotope des entsprechenden Elements verhalten (was für physiologische Untersuchungen genutzt werden kann), werden sie wie diese resorbiert / in die Körpersubstanz eingebaut bzw. ausgeschieden. Neben der physikalischen Halbwertszeit (durch Zerfall) ist daher die physiologische Halbwertszeit für die Beurteilung möglicher Strahlenschäden wichtig.
Die derzeit üblichen Maßeinheiten sind:
– das Röntgen (R): ein Maß für die Menge der Röntgen- oder ionisierenden γ-Strahlung in der Luft,
– das Gray (Gy): gibt die Menge der von einem Gewebe absorbierten Energie nach Strahlenexposition an und ist auf alle Strahlungsarten anwendbar;
– das Sievert (Sv): Ausdruck der Beobachtung, dass bestimmte Strahlungsarten, wie z. B. Neutronen, pro Äquivalenzdosis absorbierter Energie stärkere biologische Effekte haben.
Die Einheit Rem ist nicht mehr gebräuchlich.
Die Strahlenempfindlichkeit der Gewebe ist verschieden. Es gilt die Regel: Je rascher die Zellregeneration eines Gewebes ist, umso größer ist auch die Strahlenempfindlichkeit.
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