Lexikon der Ernährung: Realimentation
Realimentation, Erealimentation, Kostaufbau nach Nahrungskarenz oder minimaler Nahrungszufuhr, z. B. nach Fasten („Fastenbrechen“), Entleerung und Ruhigstellung des Magen-Darm-Trakts aus diagnostischen und / oder chirurgischen Gründen, Anorexie, bei Protein-Energie-Mangel-Syndromen oder in Katastrophensituationen. Ziel der R. ist die Reaktivierung der Verdauungsfunktionen, um dann schrittweise zur Normalkost oder einer energiereichen Aufbaukost überzugehen. Die R. gliedert sich in drei Phasen:
1) Akutphase, (Einitial acute phase) – entfällt bei sachgerecht durchgeführtem Fasten und medizinisch indizierter Nahrungskarenz: Bei Dehydratation sind Flüssigkeitszufuhr und Stabilisierung der Elektrolytbilanz vorrangig. Kleine Mengen leicht resorbierbarer Nährstoffe, bevorzugt Glucosesaccharide (Maltodextrin; Glucosesirup) und Peptide, können hinzukommen, ausreichend, um Hypothermie und Hypoglycämie zu vermeiden und weiteren Katabolismus aufzuhalten. Vorsicht vor Überlastung von Herz, Leber, Nieren und Darm (Refeeding-Syndrom)!
2) Stabilisationsphase, (Eintermediate phase): Nach Appetit und Allgemeinzustand des Patienten wird die Nahrung bis zum 7. Tag auf bedarfsdeckende Menge gesteigert mit vorsichtigem Übergang auf eine nährstoffdefinierte Diät. Nach Fastenkuren erfolgt der Kostaufbau rascher.
3) Rehabilitationsphase (Erehabilitation phase): altersangepasste Aufbaukost; nach Fastenkuren energiebegrenzte Kost nach Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr.
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