Lexikon der Ernährung: Roggen
Roggen, bot. Secale cereale, Erye, Getreideart (Familie: Graminaceae), die als Unkraut des Weizens nach Europa gelangt ist und dort als sog. sekundäre Kulturpflanze seit etwa 3000 Jahren angebaut wird. R. wird hauptsächlich als Brotgetreide verwendet und stellt v. a. in Nordeuropa eine wichtige Kulturpflanze dar. Das Protein des Roggens ist wenig quellfähig (kleberarm). Roggen enthält jedoch Pentosane, die bei Ansäuerung (Sauerteig) quellfähig werden und dadurch entscheidend für die Backfähigkeit des R. sind. Mit einer Weltproduktion von ca. 21 Mio t / a (1998) steht Roggen an siebter Stelle der Getreideproduktion, ist also, im Vergleich zu anderen Getreidearten, weltweit von untergeordneter Bedeutung. R.-Pollen sind wichtige Auslöser der Getreidepollenallergie. Inhaltsstoffe: Vgl. Getreide.
Gentechnisch veränderter R.: Weltweit gibt es bis heute noch keine gentechnisch veränderte R.-, Weizen- oder Gerstensorte im Anbau, denn eine geeignete Technik für den Gentransfer bei Monocotyledonen wurde erst vor wenigen Jahren entwickelt. Wie bei den anderen Nutzpflanzen konzentrierten sich die Aktivitäten zunächst auf die Einführung von Resistenzen mit Hilfe gentechnicher Methoden. Aktuell fokussieren sich die züchterischen Aktivitäten auf die Ertragssteigerung und die Verbesserung der spezifischen Qualität wie zum Beispiel der Backqualität von R .
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