Lexikon der Ernährung: Saccharose-Isomaltose-Malabsorption
Saccharose-Isomaltose-Malabsorption, Abk. SI, Esucrose-isomaltose malabsorption, fehlende / unzureichende Aktivität des Saccharase-Isomaltase-Komplexes im Dünndarm (Saccharase). Saccharose wird nicht / unvollständig gespalten, gelangt ins Colon und führt zu Bauchkrämpfen, Erbrechen und Diarrhö (vgl. Kohlenhydrat-Malabsorption). Die primäre SI ist eine seltene, erbliche Stoffwechselerkrankung, verursacht durch einen Gendefekt (Punktmutation), der verhindert, dass das Enzym an der Darmmucosa verankert wird. Es kann seine Funktion nicht / nur unzureichend wahrnehmen. SI wird meistens erst im 2. Lebenshalbjahr manifest, wenn Muttermilch /Säuglingsanfangsnahrung durch saccharosehaltige Beikost ergänzt wird. Eine sekundäre (erworbene), reversible Form der SI kann bei akuten Darmentzündungen und anderen Schäden an der Darmmucosa auftreten; auch als Begleiterkrankung der Zöliakie wird SI beschrieben (primär, sekundär?).
Ernährungstherapie: Saccharose und Saccharose-haltige Lebensmittel einschließlich Obst und Gemüse werden stark eingeschränkt bzw. völlig ausgeschlossen; ggf. muss Vitamin C supplementiert werden. Weitergehende Einschränkungen sind nicht erforderlich. Lebende Hefezellen haben sich als Verdauungshilfen bewährt, wenn die zuckerfreie Kost nur schwer einzuhalten ist, z. B. bei Kleinkindern. Mit dem Alter der Kinder steigt häufig die Saccharose-Toleranz.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.