Lexikon der Ernährung: Säureerosion der Zähne
Säureerosion der Zähne, Eacidogenic tooth erosion, säurebedingte Demineralisation des Zahns bzw. Zahnschmelzes. Zahnschädigende Säuren werden in der Hauptsache in der Mundhöhle durch Plaquebakterien gebildet, können aber auch direkt mit der Nahrung aufgenommen werden oder durch Erbrechen sauren Mageninhalts in die Mundhöhle gelangen. Zu den erodierend wirkenden Säuren zählen organische Säuren – hauptsächlich Milchsäure, daneben Propion-, Essig- und Buttersäure –, die bei der bakteriellen Fermentation von vergärbaren Sacchariden (Mono-, Di-, Polysaccharide) entstehen. Die Säureproduktion in den Dentalplaques kann ohne Zahnpflege nach den Mahlzeiten innerhalb von 45–60 Minuten pH-Werte von 4–5 erreichen.
Lebensmittel mit natürlichem Säuregehalt (z. B. Zitronen-, Äpfel-, Essigsäure) sind Obst(säfte), Gemüse(säfte) und Essigprodukte (z. B. Apfelessig). Über einen erosiven Zahnverschleiß wird auch bei Weintestern mit längerer Berufspraxis berichtet. Weiß- und Rotweine weisen pH-Werte von 3,3–3,6 auf. Ebenfalls berufsbedingt ist die S. beim Bäckerkaries. Eine Säureerosion der Zähne ist weiterhin durch krankheitsbedingtes häufiges Erbrechen (Ebulimic dental disease, Bulimie-assoziierte Zahnfäule) von saurem Mageninhalt (Magensalzsäure, Gallensäure) möglich. Tritt eine ausreichende Säuremenge lange genug (Zeitfaktor ist wesentlich) in Kontakt mit der Zahnoberfläche, führt dies zur Herauslösung von Calcium und Phosphat aus dem Zahnschmelz, im fortgeschrittenen Stadium zur Demineralisation des Dentins.
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