Lexikon der Ernährung: Seniorenheim
Seniorenheim, Altenheim, E old people’s home, home for the aged, eventide home, Form der institutionellen Unterbringung und Betreuung älterer Menschen, wenn die Eigenversorgung teilweise oder vollständig nicht mehr zu bewerkstelligen ist.
S. mit voller Selbstverpflegung sind für relativ gesunde ältere Menschen geeignet. Die Unterbringung erfolgt im eigenen Zimmer oder Appartement, bei möglicher Inanspruchnahme von Zimmer- und Wäschereinigung sowie medizinischer und pflegerischer Betreuung im Sinne der präventiven Geriatrie.
S. mit teilweiser Selbstversorgung bieten die Unterbringung im eigenen Zimmer, die Übernahme von Zimmer- und Wäschereinigung, Hilfe beim Ankleiden und meist eine Vollversorgung mit Mahlzeiten. Es besteht eine medizinische, pflegerische und soziale Infrastruktur sowie pflegerischer Notfalldienst. Diese S. sind daher geeignet für physisch und / oder psychisch im mittleren Grad behinderte alte Menschen.
Rehabilitationsabteilungen in Seniorenheimen nehmen zu pflegende ältere Menschen aus geriatrischen Spezialkliniken oder Akutkliniken auf. Ziel ist es, ältere Menschen nach akuten Problemen (z. B. Schlaganfall, Oberschenkelhalsbruch) zu pflegen und soweit wieder herzustellen, dass eine Wiedereingliederung in den häuslichen / familiären Bereich oder eine Rückverlegung ins Seniorenheim mit teilweiser Selbstverpflegung möglich ist.
Die Verpflegung im Seniorenheim kann entsprechend als Vollverpflegung oder Teilverpflegung mit Mittagstisch bzw. Hauptmahlzeiten mit individuellen Ergänzungsmöglichkeiten für Speisen und Getränke erfolgen. Sie muss den heterogenen Ernährungsbedürfnissen älterer, zu pflegender Menschen gerecht werden und gleichzeitig wirtschaftliche, personelle und strukturelle Gegebenheiten berücksichtigen. Sowohl die ernährungsphysiologische als auch die sensorische Qualität der Speisen ist von großer Bedeutung – die ernährungsphysiologische Qualität zur Vermeidung einer Malnutrition, die sensorische für die Akzeptanz der Verpflegung (Senioren-Ernährung). Die gemeinsame Mahlzeiteneinnahme kann für ältere Menschen von erheblicher psychosozialer Bedeutung sein (z. B. Regeneration, Entspannung, soziale Kontakte / Kommunikation, etc.) – die Atmosphäre in Speiseräumen und Art der Essensdarbietung haben wesentlichen Einfluss auf diese positive Wirkung der Gemeinschaftsverpflegung.
Die Verpflegung im S. besteht nicht nur in der Bereitstellung von Speisen und Getränken, sondern wird je nach individuellem Bedarf durch pflegerische Leistungen ergänzt z. B. durch persönliche Hilfestellung beim Essen, Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme, Abstimmung von Medikamenten- und Essensgabe u. a.
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