Lexikon der Ernährung: Stickoxide
Stickoxide, Enitrous oxides, Stickstoffoxide, Sammelbegriff für die Oxide des Stickstoffs, die oft als NOx zusammengefasst und als nitrose Gase (Gasgemisch) bezeichnet werden. S. entstehen hauptsächlich in technischen Verbrennungsprozessen.
1) Distickstoffmonoxid, Lachgas, Stickoxidul, N2O, ist ein farbloses Gas mit schwach süßlichem Geruch, das die Verbrennung unterhält und erheblich schwerer als Luft ist. Es wird als Treibgas (E 942, z. B. für Schlagsahne) oder in der Anästhesie verwendet und kann beim Einatmen krampfhafte Lachlust und rauschartige Zustände hervorrufen. Bei der Inhalationsnarkose besteht nach Abstellen der N2O-Zufuhr die Gefahr einer Hypoxie, weshalb eine reine Sauerstoffbeatmung beim Ausleiten der Narkose Anwendung findet.
2) Stickstoffmonoxid, NO.
3) Stickstoffdioxid, NO2, rotbraunes Gas mit chlorähnlichem Geruch, schwerer als Luft, entsteht hauptsächlich aus NO und liegt unter atmosphärischen Bedingungen teilweise als Dimer (N2O4) vor. Belastungen / Intoxikationen mit NO und NO2 kommen v. a. bei der Herstellung von Lösungsmitteln und Farben oder in der Düngemittelproduktion vor. Bei Bränden kann es hier zu Massenvergiftungen kommen.
4) Distickstofftrioxid, N2O3, zerfällt oberhalb von 0 °C allmählich zu NO und NO2.
Die akute Vergiftung mit S. ist durch 3 Phasen gekennzeichnet. Anfangs treten nur relativ leichte Irritationen der oberen Atemwege (Husten, Schlund- und Atembeschwerden, evtl. Konjunktivitis, Rhinitis, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit) auf. Bei sehr hohen Konzentrationen tritt Bewusstlosigkeit ein. In milden Fällen folgt für mehrere Stunden Symptomfreiheit. Nach 6–30 h kann ein toxisches Lungenödem mit Dyspnoe, Rasselgeräuschen, blutig-schaumigem Auswurf, Cyanose und Tachykardie auftreten, das tödlich enden kann. Funktionelle Störungen der Lungenfunktion mit erhöhtem Atemwiderstand oder verminderter Lungendehnbarkeit können die Folge einer chronischen Belastung mit S. sein. Für Stickstoffdioxid gilt ein MAK-Wert in Höhe von 9,5 mg / m3. Die Einführung der Dreiweg-Katalysatoren hat zu einer Verringerung der Luftverunreinigung mit S. geführt.
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