Lexikon der Ernährung: Strahlentherapie
Strahlentherapie, Radiotherapie, Eradiotherapy, im engeren Sinne die Anwendung ionisierender Strahlung (vgl. Radionuclide) zur Behandlung maligner Neoplasien, teilw. kombiniert mit chirurgischen oder chemotherapeutischen Maßnahmen. S. hat das Ziel, das Tumorgewebe maximal zu schädigen und das umgebende, gesunde Gewebe maximal zu schonen. Hierzu muss entweder das Tumorgewebe eine höhere Strahlensensibilität aufweisen als gesundes Gewebe (v. a. bei schnellwachsenden, entdifferenzierten Tumoren), oder die Strahlendosis im Tumor muss durch Wahl einer geeigneten Bestrahlungsgeometrie selektiv erhöht werden.
Ziel der kurativen S. ist die Vernichtung der Tumorzellen bei möglichst geringer Schädigung des gesunden, angrenzenden Gewebes. Meist wird die S. dazu mit einer Chemotherapie oder einer Operation kombiniert. Die palliative S. dient allein der Tumorverkleinerung zur Lebensverlängerung oder Beschwerdeverminderung, nicht der Heilung. Aufgrund der schlechten Heilungstendenz der strahlengeschädigten Haut sollten Verletzungen vermieden und das Bestrahlungsfeld besonders gepflegt werden. Auch eine besondere Hygiene ist aufgrund der verminderten Abwehrlage notwendig, um Infektionen zu vermeiden. Bei der Ernährung sollte der Krebskranke auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen achten, die Speisen sollten nicht zu scharf gewürzt und leicht verdaulich sein. Weiterhin sollte auf große Trinkmengen geachtet und Alkohol und Zigaretten vermieden werden.
Als Nebenwirkungen treten je nach Strahlendosis und Dauer der Bestrahlung Strahlenschäden in unterschiedlichem Ausmaß auf. Insgesamt wird die S. jedoch recht gut vertragen und kann ambulant durchgeführt werden. Dies erklärt ihren großen Stellenwert in der palliativen Krebsbehandlung.
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