Lexikon der Ernährung: Tranquilizer
Tranquilizer, Tranquillanzien, Anxiolytika, Ataraktika, Etranquilizer, zu den Sedativa zählende pharmakologisch wirksame Substanzen, die psychische Einflüsse auf das vegetative Nervensystem dämpfen und so zu einer so genannten psychovegetativen Entkopplung führen. T. vermindern Angst- und Zwangsvorstellungen sowie Spannungszustände, einige wirken muskelentspannend und mildern zentral bedingte Krämpfe (epileptische Anfälle) oder sind schlaffördernd. Alkohol bedingt teilweise eine dramatische Wirkungsverstärkung (s. a. Essay: Lebensmittel-Medikamenten-Interaktion). Hauptindikationen sind Angststörungen (z. B. generalisierte Angststörung, Panikattacken, Angst im Rahmen von Schizophrenien bzw. Depressionen) sowie Schlafstörungen. Die wichtigste Nebenwirkung von T. besteht in einer Abhängigkeitsgefahr, die sowohl mit psychischen als auch mit körperlichen Absetz- und Entzugserscheinungen einher geht. Akute Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Schläfrigkeit, Konzentrationsschwäche sowie Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und des Reaktionsvermögens (Straßenverkehr!). Muskelschwäche tritt als Folge der zentralen Muskelrelaxation auf. Bei chronischer Anwendung können kognitive Leistungseinbußen oder neurologische Störungen wie Schwindel, Ataxie oder verwaschene Sprache die Folge sein.
T. sind chemisch sehr heterogen. Die wichtigste Gruppe bilden die Benzodiazepine. Das älteste, Chlordiazepoxid, wurde 1960 in den USA als angstlösendes Mittel eingeführt. Das am häufigsten verwendete Präparat ist Diazepam. Darüber hinaus haben Meprobamat oder Buspiron Bedeutung.
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