Lexikon der Ernährung: Vanadium
Vanadium, V, Evanadium, zu den Schwermetallen gerechnetes Element aus der V. Nebengruppe des Periodensystems. Sein Anteil an der Erdkruste wird auf 0,014 % geschätzt, womit es in der Häufigkeitsliste der Elemente in der Nähe von Nickel und Zink steht.
Es gibt zunehmend Hinweise dafür, dass V ein für den Menschen essenzielles Spurenelement ist. Die besondere biologische Bedeutung des V besteht in seiner Fähigkeit einerseits in anionischer Form als Vanadat kompetitiv zum Phosphat in dessen Stoffwechsel einzugreifen (Enzymhemmung / -stimulierung) und andererseits in kationischer Form (z. B. als VO3+) mit biogenen Liganden (auch Proteinen) zu interagieren. Die tägliche Aufnahme mit einer normalen Mischkost variiert stark (20 µg–1 mg) und deckt den möglichen Bedarf. Unphysiologisch hohe Konzentrationen wirken schleimhautreizend und toxisch. Bei chronischer Belastung verfärbt sich die Zunge grünschwarz. Asthma, Übelkeit und Krämpfe können auftreten. Vandismus (veraltet für V-Vergiftung) ist eine anerkannte Berufskrankheit, die auf Einatmen oder Verschlucken von V-haltigem Staub oder Rauch, v. a. bei der V-Gewinnung, Eisen- und Kupfer-Verhüttung, Stahlveredlung sowie beim Reinigen von Ölheizungsanlagen zurückgeht. Die akute Form ist mit Reizung von Nasen-, Rachen-, Mund- und Augenschleimhäuten verbunden, chronische Belastungen mit Bronchitis und Bronchopneumonie. Der MAK-Wert für V-Pentoxid beträgt 0,05 mg / m3.
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