Lexikon der Ernährung: verhaltensmodifizierende Beratung
verhaltensmodifizierende Beratung, Verhaltenstherapie, Ebehavioral modification, aus der Verhaltenslehre (Behaviorismus) heraus entwickelte Therapieform.
Der klassischen Verhaltenstherapie liegt das Stimulus-Reaktions-Modell zugrunde, d. h. die Annahme, dass ein Verhalten immer die Reaktion auf Umweltreize bzw. bestimmte Situationen (Stimuli) ist. Der Mensch kontrolliert sein Verhalten also nicht selbst, sondern es wird durchVerstärker in der Umwelt determiniert. Unerwünschtes Verhalten ist eine erlernte, unangemessenen Reaktion auf Stimuli. Wichtige Elemente der v. M. sind daher Verhaltensanalyse, Stimulus-Kontrolle (Vermeidung verhaltensauslösender Reize) und Verstärkungstechniken (Belohnung für gezeigtes gewünschtes Verhalten).
Bei der kognitiven Verhaltenstherapie werden Gedanken, Einstellungen und Gefühle in die Verhaltensanalyse integriert. Unerwünschtes Verhalten ist danach nicht nur eine Reaktion auf bestimmte Reize, sondern es entsteht durch kognitive Prozesse, die zu einer falschen Einschätzung der Situation führen. Die kognitive Umstrukturierung stellt daher ein wichtiges Element bei der kognitiven Verhaltenstherapie dar.
Die moderne Verhaltenstherapie bedient sich kognitiver und nicht-kognitiver Verfahren und hat eine Fülle möglicher Behandlungsmethoden entwickelt, die jedoch immer auf eine Verhaltensanalyse aufbauen.
Mögliche Methoden und Techniken der v. B. sind z. B.: Aversionstherapie, Implosionstherapie, Selbstinstruktion, Selbstkontrolle, systematische Desensibilisierung, Reizüberflutung, Selbstsicherheitstraining und Rückfallverhinderung. In der Ernährungsberatung wird die v. B. vor allem in der Adipositastherapie und in der Therapie von Essstörungen eingesetzt.
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