Lexikon der Ernährung: Wachstum
Wachstum, Egrowth, 1) Zunahme der Körpermasse (erfassbar über Gewichtskurven) und / oder der Körpergröße sowie einzelner Körpermaße (Extremitäten, Kopfumfang,) im Verlauf der Embryonalentwicklung bis zum Abschluss der Pubertät. Im Verlauf des W. ändern sich anthropometrische Indices sowie die Körperzusammensetzung, deren Untersuchung gibt Aufschluss über eine normale Entwicklung oder eine evtl. vorliegende Wachstumstörung, die durch Mangelernährung, aber auch durch Krankheiten auftreten können. Die für die Zunahme der Körpersubstanz und den erhöhten Stoffwechsel während des W. der jeweiligen Altersgruppen – teilweise geschlechtsspezifisch – nötigen Zulagen sind in den Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr berücksichtigt. So nimmt ein Kind im Alter von 12 Jahren unter Normalbedingungen 5 kg Körpermasse, davon 150 g Stickstoff (= 0,4 g / d) im Jahr zu. Die positive Stickstoffbilanz steht (auch beim Erwachsenen) unter Kontrolle anaboler Hormone (Anabolika) sowie des Wachstumshormons Somatotropin.
Das unterschiedliche Längen- / Umfangswachstum einzelner Körperbereiche (Arme, Beine, Rumpf) im Verlauf des W. wird als allometrisches Wachstum bezeichnet.
Der Begriff W. wird beim Erwachsenen auch für das W. einzelner Organe (z. B. Muskelwachstum, Tumore) verwandt, dieses W. kann dann wie unter Punkt 2 beschrieben werden.
2) Die Zunahme der Individuen einer Population (Bevölkerungswachstum), in Zellkulturen bzw. bei einzelligen Organismen auch unmittelbar die Zellzahl (gemessen als Zelldichte / Volumen). Dieses W. lässt sich über unterschiedliche Messgrößen charakterisieren, die wie die Wachstumsrate z. B. auf die Geschwindigkeit des Wachstums abzielen (lineares W., exponentielles W.) und kann in Wachstumskurven grafisch dargestellt werden.
3) Betriebs- /volkswirtschaftlicher Begriff, der – aus den obigen Bedeutungen abgeleitet – die Zunahme wirtschaftlicher Kenngrößen bezeichnet, teilweise auch verbrämt („negatives Wachstum“).
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