Lexikon der Ernährung: Wasserbilanz
Wasserbilanz, Ewater balance, das Verhältnis der Wasserabgabe zu Wasseraufnahme eines Organismus, haufig auch synonym zum Begriff Wasserhaushalt gebraucht. Die W. ist ausgeglichen, wenn die Differenz von Ausgabe und Abgabe gleich null ist. Die Abb. zeigt die wesentlichen Komponenten der Wasserabgabe und -aufnahme am Beispiel eines Erwachsenen. Der Aufrechterhaltung einer ausgeglichenen Wasserbilanz dienen zahlreiche Regelkreise des Wasserhaushaltes, die die W. sowohl auf der „Ausgabenseite“ (Sekretion) als auch auf der „Einnahmenseite“ (gesteigerte Flüssigkeitsaufnahme durch Durst) beeinflussen. Während eine zu hohe (positive) Wasserbilanz (Wasserintoxikation), außer bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund der hohen Ausscheidekapazität der Niere praktisch kaum auftritt (Wasser), kann eine negative Wasserbilanz sehr wohl schnell zu problematischen Situationen (Dehydratation) führen. Bereits bei einem Wasserverlust von 2 % des Körpergewichtes kommt es zu starken Leistungseinschränkungen, ab 3 % ist die Speichel- und Harnproduktion eingeschränkt, ab 5 % tritt ein beschleunigter Puls und erhöhte Körpertemperatur auf; ein Wasserverlust von 20 % des Körpergewichtes ist tödlich. Die maximale Überlebensdauer ohne Wasseraufnahme liegt (bei günstigsten Klimabedingungen) bei ca. 11–20 Tagen.
Starke Unterschiede in der Stabilität der W. gibt es auch zwischen Kindern und Erwachsenen: Ein Säugling tauscht die Hälfte seines Extrazellulärvolumens durch die Aufnahme und Abgabe von ca. 1 l Wasser aus, ein Erwachsener dagegen nur 1/7.Die durchschnittliche Verweildauer der Wassermoleküle im Körper des Erwachsenen beträgt etwa 15 d, beim Säugling hingegen nur 3–5 d. Der hohe Wasserumsatz beim Säugling bewirkt eine erhebliche Anfälligkeit gegen Störungen der W. durch erhöhte Verluste (Erbrechen, Diarrhö, Fieber, Perspiratio insensibilis [Schweißsekretion]).
Wasserbilanz: W. am Beispiel eines Erwachsenen mit ausgeglichener Bilanz. [n. B. Eschenbruch, Wasser und Mineralstoffe in der Ernährungsmedizin. Umschau Zeitschriftenverlag, Frankfurt, 1994, mit. frdl. Genehm.] Wasserbilanz
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.