Lexikon der Ernährung: zitterfreie Thermogenese
zitterfreie Thermogenese , E non-shivering thermogenesis, Sonderform der Thermogenese bei Neugeborenen und Säuglingen. Diese sind im Gegensatz zu Kindern und Erwachsenen nicht in der Lage, bei Absinken der Umgebungstemperatur durch Muskelzittern Wärme zu erzeugen. Die endogene Wärmeerzeugung erfolgt ausschließlich durch das braune Fettgewebe. Beim Absinken der Umgebungstemperatur verstärkt sich der Blutzufluss zu Körperregionen, in denen das braune Fettgewebe angelegt ist (Nackenregion, Fettpolster der Nieren und Nebennieren). Die erhöhte Sauerstoffzufuhr ist die Voraussetzung für die Wärmeproduktion durch die β-Oxidation der Fettsäuren in den Mitochondrien des braunen Fettgewebes. Stimulatoren der zitterfreien Thermogenese sind das sympathische Nervensystem, Noradrenalin, Adrenalin und die Schilddrüsenhormone. Inhibierend wirken Prostaglandin E und Adenosin. Da das braune Fettgewebe erst im letzten Trimester der Schwangerschaft angelegt wird, sind Frühgeborene nicht zu einer nennenswerten Thermoregulation in der Lage. Sie bedürfen daher eines besonderen Wärmeschutzes.
Auch die induzierte Thermogenese gehört zur z. T. Bei Säuglingen kann die Eiweißverdauung einen Anstieg des Energieverbrauchs von bis zu 30 % über den Basalwert erzeugen. Eiweißansatz / ‐speicherung haben diesen Effekt nicht. Fett und Kohlenhydrate haben reduzierenden Einfluss auf die thermische Wirkung der Nahrung. Sie rufen nur Anstiege um 4–6 % hervor. Bei normaler Ernährung des Säuglings fließen 7–8 % der Gesamtenergiezufuhr in den thermischen Effekt der Nahrung, bei älteren Kindern etwa 5 %.
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