Lexikon der Ernährung: α-Linolensäure
α-Linolensäure, all-cis-Δ9, 12, 15-Octadecatriensäure, C18:3,ω3, Eα-linolenic acid, ALA, all-cis-Δ9,12,15-octadecatrienoic acid, mehrfach ungesättigte Fettsäure der ω-3-Gruppe (essenzielle Fettsäuren) mit drei isolierten Doppelbindungen (Trienfettsäure). α-L. und γ-Linolensäure sind Isomere (Abb. 1). α-L. ist für Mensch und Tier ein essenzieller Nährstoff, in der Pflanze wird sie aus Vorstufen gebildet. Hauptquellen in Lebensmitteln sind:
Pflanzenöle (Leinöl, Rapsöl, Sojaöl; Walnussöl) sowieFrüchte und Gemüse: α-L. ist wesentlicher Bestandteil der Blattlipide.Physiologische Bedeutung: α-L. ist Ausgangssubstanz für die Synthese der langkettigen polyungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure und damit von Eicosanoiden (Abb. 2). α-L. hat die höchste Affinität zu Δ6-Desaturase (Desaturasen), sie wird im Organismus kaum gespeichert und muss daher regelmäßig mit der Nahrung zugeführt werden. Empfohlene Tageszufuhr und Mangelerscheinungen: essenzielle Fettsäuren.
α-L. ist oxidationsempfindlich (Lipidperoxidation). α-L.-reiche Speiseöle müssen vor Autoxidation geschützt werden (vgl. Linolsäure); als Bratfette sind sie ungeeignet. Aus thermisch belastetem Lein-, Raps- und Sojaöl wurden sieben Mono-, Di- und all-trans-Isomere isoliert, die resorbierbar, biologisch aber inaktiv sind.
α-Linolensäure: Abb. 2. α-L. als Ausgangspunkt für die Synthese der Eicosapentaensäure. α-Linolensäure
α-Linolensäure: Abb. 1. Die beiden Isomere der Linolensäure: α-Linolensäure (oben), eine ω-3-Fettsäure und γ-Linolensäure (unten), eine ω-6-Fettsäure. α-Linolensäure
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