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Lexikon der Kartographie und Geomatik: geographische Koordinaten

geographische Koordinaten, E geographic coordinates, beruhen auf einem sphärischen Polarkoordinatensystem, in dem durch zwei Winkelangaben die Position eines Punkts der Erdoberfläche festgelegt wird. Diese Winkel sind die geographische Breite φ und die geographische Länge λ (Gradnetz der Erde). Geographische Koordinaten φ, λ sind ein übergeordneter allgemeiner Begriff, der nichts Definitives über die Dimensionen des Erdkörpers aussagt. Approximiert man die Erde durch eine Kugel vom mittleren Radius R=6.377,22 km, so werden gelegentlich die sphärischen geographischen Koordinaten mit φ und λ bezeichnet. Bei der Verwendung eines Ellipsoids als Bezugsfläche werden die geodätische Breite und die geodätische Länge durch B und L bezeichnet.
Wird die Position eines Punktes A auf der Erdoberfläche durch astronomische Beobachtungen bestimmt, so spricht man von astronomischer Breite und Länge und verwendet dafür wiederum φ und λ. Dabei ist die astronomische Breite φ der Winkel zwischen der Lotrichtung in A und der Äquatorebene. Die astronomische Länge λ ist der Winkel zwischen der natürlichen Meridianebene von P und dem Greenwicher Nullmeridian. Die natürliche Meridianebene enthält den Punkt A sowie die Lotrichtung in A und steht senkrecht auf der Äquatorebene. Die Unterschiede zwischen den geodätischen (ellipsoidischen) und den astronomischen (geoidischen) Koordinaten sind Elemente für die punktweise Konstruktion der physischen Erdoberfläche, des Geoids. Die als Lotabweichungen bezeichneten Differenzen zwischen geodätischen und astronomischen (auch natürlichen) Koordinaten liegen in der Regel unter 10″.
Für geographische und kartographische Zwecke (Kartennetzentwurf) werden die sphärischen geographischen Koordinaten den astronomischen gleichgesetzt, weshalb zur Vereinfachung die Symbole φ für die Breite und λ für die Länge verwendet werden können. Für die praktische rechnerische Handhabung ist es oft zweckmäßig, die sphärischen Polarkoordinaten durch räumliche kartesische Koordinaten zu ersetzen. Es gelten dann die aus Abb. 1 ablesbaren Beziehungen für den Vektor [x pfeil], dessen Betrag gleich dem Kugelradius R ist.





mit r=Rcosφ.
Durch Anwendung von Beziehungen der sphärischen Trigonometrie kann man bei Kenntnis der geographischen Koordinaten mehrerer Punkte der Kugeloberfläche grundlegende Aufgaben der Nautik lösen. Sind die Koordinaten φ1 , λ1 des Punktes A1 und φ2 , λ2 des Punktes A2 gegeben, so kann man mit dem Pol P als drittem Punkt ein sphärisches Dreieck (Poldreieck) bilden, in dem Entfernungen und Winkel auf der Kugeloberfläche berechenbar sind. In Abb. 2 gelten die bereits verwendeten Symbole. Der Bogen s, der sphärische Abstand zwischen A1 und A2 , ist ein Teil des Großkreises und damit die kürzeste Verbindung der beiden Punkte, die als Orthodrome bezeichnet wird. Die Bogenlänge wird mit dem sphärischen Kosinussatz berechnet





mit
Δλ = λ2 - λ1
Die Kurswinkel (Abb. 2) sind die Schnittwinkel k1 und k2 des Großkreisbogens mit den Meridianen von A1 und A2. Sie können mit dem sphärischen Sinussatz berechnet werden








KST


geographische Koordinaten 1:geographische Koordinaten 1: Rechtwinklige Koordinaten eines Kugelpunktes.

geographische Koordinaten 2:geographische Koordinaten 2: Sphärisches Dreieck.
  • Die Autoren

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lexikons der Kartographie und Geomatik

Herausgeber und Redaktion (jew. mit Kürzel)

JBN

Prof. Dr. Jürgen Bollmann, Universität Trier, FB VI/Kartographie

WKH

Prof. Dr. Wolf Günther Koch, Technische Universität Dresden, Institut für Kartographie

ALI

Dipl.-Geogr. Annette Lipinski, Köln

Autorinnen und Autoren (jew. mit Kürzel)

CBE

Prof. Dr. Christoph Becker, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Fremdenverkehrsgeographie

WBE

Dipl.-Met. Wolfgang Benesch, Offenbach

ABH

Dr. Achim Bobrich, Universität Hannover, Institut für Kartographie und Geoinformatik

GBR

Dr.-Ing. Gerd Boedecker, Bayrische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Erdmessung, München

JBN

Prof. Dr. Jürgen Bollmann, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Abt. Kartographie

WBO

Dr. Wolfgang Bosch, Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut, München

CBR

Dr. Christoph Brandenberger, ETH Zürich, Institut für Kartographie, (CH)

TBR

Dipl.-Geogr. Till Bräuninger, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Abt. Kartographie

KBR

Prof. Dr. Kurt Brunner, Universität der Bundeswehr, Institut für Photogrammetrie und Kartographie, Neubiberg

MBR

Prof. Dr. Manfred F. Buchroithner, TU Dresden, Institut für Kartographie

EBN

Dr.-Ing. Dr. sc. techn. Ernst Buschmann, Potsdam

WBH

Prof. Dr. Wolfgang Busch, TU Clausthal-Zellerfeld

GBK

Dr. Gerd Buziek, München

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Prof. Dr. Elmar Csaplovics, TU Dresden, Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung

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Prof. Dr. Wolfgang Denk, FH Karlsruhe, Hochschule für Technik, FB Geoinformationswesen

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Doz. Dr. Frank Dickmann, TU Dresden, Institut für Kartographie

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DDH

Dr. Doris Dransch, Berlin

HDS

Prof. Dr. Hermann Drewes, Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut, München

DER

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RET

Dr. jur. Dipl.-Ing. Rita Eggert, Karlsruhe

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GGR

Univ. Ass. Dr. MA Georg Gartner, TU Wien, Institut für Kartographie und Reproduktionstechnik, (A)

CGR

Prof. Dr. Cornelia Gläßer, Martin-Luther-Universität, Halle/S.-Wittenberg, Institut für Geographie

KGR

Dr. Konrad Großer, Institut für Länderkunde, Leipzig

RHA

Dr. Ralph Hansen, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Physische Geographie

HHT

Dipl.-Met. Horst Hecht, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Hamburg

BHK

Prof. Dr.-Ing. Bernhard Heck, Universität Karlsruhe, Geodätisches Institut

FHN

Dr. Frank Heidmann, Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart

RHN

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Didaktik der Geographie

KIK

Prof. Dr. Karl-Heinz Ilk, Universität Bonn, Institut für Theoretische Geodäsie

WKR

Dipl.-Geol. Wolfgang Kaseebeer, Universität Karlsruhe, Lehrstuhl für Angewandte Geologie

KKN

Prof. Dr. Ing. Karl-Hans Klein, Bergische Universität Wuppertal, FB 11, Vermessungskunde/ Ingenieurvermessung

AKL

Dipl.-Geogr. Alexander Klippel, Universität Hamburg, FB Informatik

CKL

Dr. Christof Kneisel, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Physische Geographie

WKH

Prof. Dr. Wolf Günther Koch, Technische Universität Dresden, Institut für Kartographie

IKR

Prof. Dr. Ingrid Kretschmer, Universität Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung, (A)

JKI

Dr. Jan Krupski, Universität Wroclaw (Breslau), Institut für Geographie, (PL)

CLT

Dipl.-Geogr. Christian Lambrecht, Institut für Länderkunde, Leipzig

ALI

Dipl.-Geogr. Annette Lipinski, Köln

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SMR

Prof. Dr. Siegfried Meier, TU Dresden, Institut für Planetare Geodäsie

SMI

Dipl.-Geogr. Stefan Neier-Zielinski, Basel (CH)

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RMS

Roland Meis, Puls

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Prof. Dr. Bernd Meißner, Technische Fachhochschule Berlin, FB 7

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JSR

PD Dr. Ing. Johannes Schoppmeyer, Universität Bonn, Institut für Kartographie und Geoinformation

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HSH

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JSS

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WSS

Doz. i.R. Dr. Werner Stams, Radebeul

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Dipl.-Geogr. Monika Stauber, Berlin

KST

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Dr. Anne-Dore Uthe, Institut für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Brandenburg, Frankfurt/Oder

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Dipl.-Geogr. Wilfried Weber, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Abt. Kartographie

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