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Lexikon der Kartographie und Geomatik: optische Distanzmessung

optische Distanzmessung, E optical measurement of distance, indirektes Verfahren der Distanzmessung, bei dem die Distanz aus einer verhältnismäßig kurzen Basis b und dem parallaktischen Winkel γ, unter dem die Basis vom gegenüberliegenden Distanzende aus erscheint, abgeleitet wird. Man unterscheidet Verfahren, bei denen sich die Basis des parallaktischen Dreiecks im Standpunkt befindet von Verfahren mit der Basis im Zielpunkt, d. h. Endpunkt der Distanz. Beim erstgenannten Verfahren kommen z. B. Einstandsentfernungsmesser zum Einsatz. Die Verfahren mit Basis im Zielpunkt können dagegen eingeteilt werden in solche mit konstantem parallaktischem Winkel und variabler Basis (z. B. Distanzmessung mit Reichenbach'schen Distanzstrichen, Abb. 1) und Verfahren mit variablem Winkel und konstanter Basis (z. B. Distanzmessung mit Basislatte).
Bei der Distanzmessung mit Reichenbach'schen Distanzstrichen kommen i. a. optisch-mechanische Theodolite und Nivellierinstrumente zum Einsatz. Der konstante parallaktische Winkel wird dabei mittels der Distanzstriche auf der Strichplatte (oder durch entsprechende Kurven bei Diagrammtachymetern) gebildet. Bei Anzielung einer lotrecht gehaltenen Latte mit Zentimeterteilung begrenzen die Distanzstriche (oder -kurven) einen von der Distanz s abhängigen Lattenabschnitt l. Mit der Entfernungsformel s=c + k - l kann dann die gesuchte Distanz s errechnet werden.
Dabei bezeichnet c die gerätespezifische Additionskonstante (meist c ≈ 0) und k die Multiplikationskonstante (meist k=100).
Die relative Messunsicherheit einer so bestimmten Distanz beträgt etwa 15 cm auf 100 m.
Zur Gruppe der Verfahren mit konstanter Basis und variablem parallaktischem Winkel zählt die Distanzmessung mit Basislatte (Abb. 2). Hierbei wird eine Basislatte am Distanzendpunkt (Z) als feste Basis horizontal und rechtwinklig zur gesuchten Distanz s aufgestellt. Durch Richtungsmessung zu den Enden der Basislatte wird auf dem Standpunkt S mit einem Theodoliten der parallaktische Winkel γ bestimmt.
Die Distanz ergibt sich aus der Grundgleichung der optischen Distanzmessung:





(mit b=Länge der Basislatte). Die Genauigkeit der optischen Distanzmessung mit der Basislatte wird wesentlich durch die Genauigkeit des parallaktischen Winkels bestimmt. Distanzen lassen sich hierbei mit einer Messunsicherheit von wenigen mm ermitteln.

DWF


optische Distanzmessung 1:optische Distanzmessung 1: Distanzmessung mit Reichenbach'schen Distanzstrichen (c = d + f = Additionskonstante, l = Lattenabschnitt, lo = Lattenablesung oben, lu = Lattenablesung unten, f = Brennweite des Objektivs, p = Abstand der Distanzstriche, s = Entfernung Stehachse - Latte (= gesuchte Distanz), d = Entfernung Stehachse - Objektiv).

optische Distanzmessung 2:optische Distanzmessung 2: Distanzmessung mit Basislatte (S = Standpunkt, s = Distanz, γ = parallaktischer Winkel, b = Länge der Basislatte, Z = Distanzendpunkt, M = Mittelmarkierung der Basislatte).
  • Die Autoren

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lexikons der Kartographie und Geomatik

Herausgeber und Redaktion (jew. mit Kürzel)

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Prof. Dr. Jürgen Bollmann, Universität Trier, FB VI/Kartographie

WKH

Prof. Dr. Wolf Günther Koch, Technische Universität Dresden, Institut für Kartographie

ALI

Dipl.-Geogr. Annette Lipinski, Köln

Autorinnen und Autoren (jew. mit Kürzel)

CBE

Prof. Dr. Christoph Becker, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Fremdenverkehrsgeographie

WBE

Dipl.-Met. Wolfgang Benesch, Offenbach

ABH

Dr. Achim Bobrich, Universität Hannover, Institut für Kartographie und Geoinformatik

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Dr.-Ing. Gerd Boedecker, Bayrische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Erdmessung, München

JBN

Prof. Dr. Jürgen Bollmann, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Abt. Kartographie

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Dr. Wolfgang Bosch, Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut, München

CBR

Dr. Christoph Brandenberger, ETH Zürich, Institut für Kartographie, (CH)

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KBR

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WBH

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DDH

Dr. Doris Dransch, Berlin

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Prof. Dr. Hermann Drewes, Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut, München

DER

Dr. Dieter Egger, TU München, Institut für Astronomische und Physikalisch Geodäsie

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GGR

Univ. Ass. Dr. MA Georg Gartner, TU Wien, Institut für Kartographie und Reproduktionstechnik, (A)

CGR

Prof. Dr. Cornelia Gläßer, Martin-Luther-Universität, Halle/S.-Wittenberg, Institut für Geographie

KGR

Dr. Konrad Großer, Institut für Länderkunde, Leipzig

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Dr. Ralph Hansen, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Physische Geographie

HHT

Dipl.-Met. Horst Hecht, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Hamburg

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Prof. Dr.-Ing. Bernhard Heck, Universität Karlsruhe, Geodätisches Institut

FHN

Dr. Frank Heidmann, Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart

RHN

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Didaktik der Geographie

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Prof. Dr. Karl-Heinz Ilk, Universität Bonn, Institut für Theoretische Geodäsie

WKR

Dipl.-Geol. Wolfgang Kaseebeer, Universität Karlsruhe, Lehrstuhl für Angewandte Geologie

KKN

Prof. Dr. Ing. Karl-Hans Klein, Bergische Universität Wuppertal, FB 11, Vermessungskunde/ Ingenieurvermessung

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CKL

Dr. Christof Kneisel, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Physische Geographie

WKH

Prof. Dr. Wolf Günther Koch, Technische Universität Dresden, Institut für Kartographie

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Prof. Dr. Ingrid Kretschmer, Universität Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung, (A)

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Dipl.-Ing. Christine Rülke, TU Dresden, Institut für Kartographie

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JSR

PD Dr. Ing. Johannes Schoppmeyer, Universität Bonn, Institut für Kartographie und Geoinformation

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Dr. Anne-Dore Uthe, Institut für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Brandenburg, Frankfurt/Oder

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Dipl.-Geogr. Wilfried Weber, Universität Trier, FB Geographie/Geowissenschaften – Abt. Kartographie

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