Lexikon der Mathematik: Abaelardus, Petrus
Abélard, Pierre, französischer Philosoph, Theologe und Logiker, geb. 1079 Palais (bei Nantes, Frankreich), gest. 21.4.1142 St.-Marcel (bei Châlon-sur-Saône, Frankreich).
Abaelardus studierte Philosophie und Theologie und wurde einer der bedeutendsten Logiker des 12. Jahrhunderts. Mit seiner Lehrmethode „dicta pro et contra“ wurde er zum Mitbegründer der scholastischen Methode der logischen Disputierkunst und trug auch wesentlich zur Gründung der Pariser Universität bei. Seine „Dialectica“ enthält bereits wichtige Konzepte der scholastischen Logik wie z. B. eine Bezeichnungstheorie, Analysen logischer Funktoren und Quantoren sowie eine Schlußtheorie. Er entwickelte eine Termlogik. Danach besteht die Bedeutung eines Satzes im „dictum propositionis“, dessen Grundlage die Bezie-hung zwischen den Dingen ist.
Abaelardus präsentierte eine Inhärenz- und eine Identitätstheorie. In der Wahrheitstheorie unterschied er zwischen „verus“, dem Prädikat von Dingen, und „verum“, dem von Aussagen.
Er definierte den Term „wahr“ als ein Prädikat von Aussagen wie folgt: p ist äquivalent zu „Die Aussage p ist wahr“ genau dann, wenn der Sachverhalt existiert, auf welchen sich p bezieht.
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