Lexikon der Mathematik: algebraische Vervollständigung der Intervallarithmetik
Technik zur Erweiterung der Inter-vallarithmetik auf uneigentliche Intervalle.
Neben den eigentlichen Intervallen [
Für den Raum der reellen Paare
werden die Teilmengenrelation, Durchschnittsbildung und konvexe Hülle von 𝕀ℝ formal erweitert.
Es sei a = [
Die arithmetischen Operationen von 𝕀ℝ werden konsistent auf ℋ fortgesetzt. Für Addition und Subtraktion ändern sich dabei die Formeln nicht, für Multiplikation und Division sind mehr Fälle zu unterscheiden: Sei
die Menge der erweiterten Nullintervalle und
mit σ (a) = +1, falls
Dann gilt mit a−1 =
Weiterhin ist
sowie
(ℋ, +) und (ℋ \ 𝒯 , ·) sind kommutative Gruppen. Die inversen Elemente zu a sind [−
gilt das bedingte Distributivgesetz:
Uneigentliche Intervalle können mengentheoretisch als ihre konjugierten eigentlichen Intervalle, die in Gegenrichtung durchlaufen werden, inter-pretiert werden.
Eine andere Möglichkeit ist, sie als „Löcher“ oder „Teilmengen“ ihrer Punkte anzusehen, d. h. für a ∈ ℋ \ 𝕀ℝ gilt a ⊆ a für alle a ∈
Die Interpretation als Außenintervallea = ℝ \
Die vervollständigte Intervallarithmetik kann verwendet werden, um Wertebereiche von Funktionen scharf einzuschließen oder algebraische Lösungen von Problemen zu bestimmen, deren punktweise Interpretation im Sinne der normalen Intervallarithmetik wieder sinnvoll ist.
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