Lexikon der Mathematik: allgemeine Hartogs-Figur
wichtiges Instument zum Studium der analytischen Fortsetzbarkeit holomorpher Funktionen mehrerer Variabler. Es sei
der Einheitspolyzylinder, sowie q1,..., qn mit 0 < qν< 1 für 1 ≤ ν ≤ n reelle Zahlen. Dann definiert man für 2 ≤ μ ≤ n :
und
Dann ist
(P, H) heißt dann euklidische Hartogs-Figur im ℂn. H ist ein eigentlicher Reinhardtscher Körper, Ȟ = P seine vollständige Hülle, d. h. der kleinste logarithmisch-konvexe vollständige Reinhardtsche Körper, der H enthält. Es gilt
wobei
Es sei nun (P, H) eine euklidische Hartogs-Figur im ℂn, g = (g1,..., gn): P → ℂn eine biholomorphe Abbildung, und
Dann heißt
Der folgende Satz wird im Beweis des Kontinuitätssatzes von Hartogs angewendet, der von grundlegender Bedeutung für die Betrachtungen zur analytischen Fortsetzbarkeit holomorpher Funktionen ist.
Sei
Dann existiert genau eine holomorphe Funktion F auf
Da P = Ȟ ≠ H, besteht ein wichtiger Unterschied zur Theorie der Funktionen einer komplexen Variablen, wo es zu jedem Gebiet G eine auf G holomorphe Funktion gibt, die in kein echtes Obergebiet fortsetzbar ist.
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