Lexikon der Mathematik: Čech, Eduard
tschechischer Mathematiker, geb. 29.6.1893 Stracov (Böhmen), gest. 15.3.1960 Prag.
Čech studierte 1912–1920 an der Karlsuniversität Prag, unterbrochen durch den ersten Weltkrieg. 1921/22 arbeitete er zur projektiven Differentialgeometrie bei Fubini in Turin und wurde 1923 an die Universität Brünn berufen.
Nach 1928 wendete er sich der (kombinatorischen) Topologie zu. Er beschäftigte er sich mit Homologie-Theorie (Čech-Komplex) und bewies Dualitätssätze für Mannigfaltigkeiten. 1936 gründete er ein Topologieseminar, aus dem 26 Arbeiten hervorgingen, darunter die über die Stone-Čech-Kompaktifizierung.
Das Seminar wurde durch die Verhaftung Čechs und einiger seiner Studenten nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges beendet. Nach dem Krieg ging Čech zunächst für zwei Jahre nach Princeton und anschließend zurück an die Karlsuniversität. Ab 1947 leitete er verschiedene Akademieinstitute und ab 1950 das neue mathematische Institut der Karlsuniversität. In den fünfziger Jahren wendete er sich wieder der Differentialgeometrie zu und verfaßte 17 Arbeiten zu diesem Thema.
Čechs Arbeit war fundamental für die Topologie und von großer Bedeutung für die Entwicklung der Funktionalanalysis.
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