Lexikon der Mathematik: Bergman-Raum
wichtiges Beispiel eines Hilbertschen Funktionenraumes.
Es sei G ⊂ ℂ ein beliebiges Gebiet, L2 (G) der Raum der bezüglich des Lebesgue-Maßes
Dabei ist f eine beliebige auf G holomorphe Funktion.
Unter Verwendung der Schwarzschen Ungleichung folgt
Für jede quadratintegrierbare holomorphe Funktion f und jedes z ∈ G ist
Für G = ℂ besagt die Ungleichung, daß f ≡ 0 ist, daß es also keine ganzen quadratintegrierbaren Funktionen außer der Nullfunktion gibt. Weitere unmittelbare Folgerungen aus dieser fundamentalen Ungleichung sind im nächsten Satz zusammengefaßt:
Aussage iv) des Satzes besagt genau, daß 𝒪2 (G) der Bergman-Bedingung (Hilbertscher Funktionenraum) genügt. Daher besitzt 𝒪2 (G) einen reproduzierenden Kern K (z, w) (Hilbertscher Funktionenraum). Die Kernfunktion K zu 𝒪2 (G) heißt Bergmansche Kernfunktion (Bergman-Kern) des Gebietes G, der Raum 𝒪2 (G) (kurz 𝒪2) der Bergman-Raum.
Für beschränkte Gebiete ist 𝒪2 immer ein unendlich-dimensionaler Hilbertraum, da z. B. alle Polynome zu 𝒪2 gehören, und K ist dann eine von Null verschiedene Funktion. Ist andererseits G = ℂ, so ist nach der Bergmanschen Ungleichung der Raum 𝒪2 einfach der Nullraum, die Theorie ist in diesem Fall inhaltsleer.
Die Bergmansche Kernfunktion K besitzt die folgenden Eigenschaften:
Ist (fn) eine Folge in 𝒪2(G), die in 𝒪2(G) gegen f ∈ 𝒪2(G) konvergiert, d.h.\(\mathop{\mathrm{lim}}\limits_{n\to \infty }{\Vert {f}_{n}-f\Vert }_{2}=0\), so ist (fn) in Gkompakt konvergent gegen f.
Studiert man das Verhalten des Bergman-Raumes und der zugehörigen Projektion unter konformen Abbildungen zwischen zwei Gebieten G und G′, dann erhält man eine wichtige Transformationsformel für die Kernfunktionen der beiden Gebiete, die sich für beschränkte Gebiete ebenfalls mit Hilfe der Bergman-Metrik formulieren läßt:
Es sei f : G → G*, z ↦ z*, eine konforme Abbildung, K und K* seien die Kernfunktionen der beiden Gebiete. Dann gilt
Ist nun G ein beschränktes Gebiet mit Kernfunktion K (z, ζ), dann ist durch
Schließlich gilt folgendes Korollar.
Aus der Transformationsformel (1) folgt die konforme Invarianz der Bergman-Metrik:
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