Lexikon der Mathematik: Bose, Satyendra Nath
indischer Physiker und Mathematiker, geb. 1.1.1894 Kalkutta, gest. 4.2. 1974 Kalkutta.
Bose studierte an der Universität von Kalkutta, an der er zwischen 1916 und 1956 auch lehrte, unterbrochen von einem Aufenthalt in Dacca 1921-45. Seine wichtigsten Arbeiten befaßten sich mit der Quantentheorie und insbesondere mit dem Planckschen Strahlungsgesetz für schwarze Körper.
Bose schickte seine Arbeit über das Plancksche Gesetz und die Lichtquantenhypothese 1924 an Einstein. Darin versuchte er den Koeffizienten aus dem Planckschen Gesetz unabhängig von der klassischen Elektrodynamik abzuleiten. Einstein erkannte sofort, daß Bose damit einen Haupteinwand gegen die Lichtquantentheorie ausgeräumt hatte. Er übersetzte die Arbeit ins Deutsche und empfahl sie zur Veröffentlichung in der „Zeitschrift für Physik”. Die Bose-Einstein-Statistik untersucht im Gegensatz zur Maxwell-Boltzmann-Statistik die Verteilung nicht unterscheidbarer atomarer Teilchen mit ganzzahligem Spin in Phasenraum. Dirac prägte den Begriff „Boson” für Partikel, die dieser Statistik genügen.
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